„Bleigießen ist doch nur ein Fall für die Problemmüllsammelstelle.“

Natürlich ist Bleigießen infantiler Quark. Quasi Topfschlagen für Erwachsene. Was man da mit trübem Prosit-Neujahr-Blick und hochfrequenzigen Entzückensschreien aus rußpartikelgetrübtem Wasser fischt, ist am nächsten Morgen allenfalls noch ein Fall für die Problemmüllsammelstelle. Niemand wollte am Morgen danach ernsthaft behaupten, dass man die Deutungshoheit über das Jahr 2017 den jämmerlichen Bleispritzerchen überlassen sollte, über die sich die Silvestergesellschaft eben noch in interpretatorischem Großkritikerfuror gebeugt hat. Aber währenddessen, seien wir mal ehrlich, wenn der Löffel ein bisschen angekokelt ist, das Blei schimmert wie der Schatz im Silbersee und man im Kreis beisammen sitzt wie beim spirituellen Gläserrücken und nur noch der Ruf der Uromi aus dem Jenseits fehlt, ist es doch ein herrlicher Spaß. Natürlich sehen alle Klumpen irgendwie gleich aus. Klumpig eben. Und nie nach: Lottoschein: Geldsegen winkt! Oder: Raucherbein: Meide Zigaretten! Oder Baby: Susanne wird Oma! (Keiner am Tisch zog auch nur ansatzweise in Erwägung, dass ich noch mal Mutter werden könnte. Bleischwere Einsicht: Ich werde, ich bin alt!) Die Bedeutung von „Klumpen“ spart der Beipackzettel zum Bleigießen übrigens aus. Mein Vorschlag: Klumpen: Komm lass uns leben!