„Sollen hier etwa Tierfreunde hinter die Weihnachtsfichte geführt werden?“

Dass mit dem Entzünden der ersten Kerze auch ein paar Sicherungen durchbrennen, gehört zu den Verlässlichkeiten der Adventszeit. Auf die Ankündigung des „Hunde-Adventsbasars“ im Ort Groß Lafferde reagiere ich kühl wie eine Hundeschnauze. Sogar der dazugehörige Einsatz einer „Tierfotografin mit weihnachtlichem Quick-Shooting“ regt mich nicht auf. Tierische Fotos werden übrigens auch beim (das Beiwort ist derzeit besonders wichtig) „traditionellen Christmas Wrestling“ in Celle geschossen. Die Werbung verheißt, dass stark eingeölte Kämpferinnen auftreten, was nicht so besinnliche, dafür jedoch warme Gefühle nach sich ziehen könnte.

Auch hier mag man sagen: Wer’s mag, mag’s mögen. Hart touchiert hat mich hingegen der Titelseiten-Hinweis des übrigens in derselben Mediengruppe wie unsere Zeitung erscheinenden Fachblatts „Geliebte Katze“. Dessen Vorweihnachts-Story wird mit dieser Frage angeheizt: „Welcher Geschenktyp ist Ihre Katze?“

Miau, welch eine Frage! Was meinen Sie: Ist es drollig, darüber nachzudenken, ob sich Mieze oder Minka auch über Kleinigkeiten freuen können – Katzenzungen etwa? Oder sollte man eher rollig werden ob der berechneten Einfalt, mit der hier wieder mal die Tierfreunde hinter die Weihnachtsfichte geführt werden? So oder so wird es darauf ankommen, dass Mensch und Tier die Nerven behalten. Cat-Wrestling können wir am Heiligen Abend ebenso wenig brauchen wie Dog-Fighting, Kids-Crying oder Tree-Burning.