„Wie beim Grünkohl ist auch die Zubereitung von Kohlrouladen Weltanschauung.“

Die Kohlsaison beginnt. Die ersten Grünkohlwanderungen stehen bevor und wer die klassische Hausmannskost liebt, freut sich schon auf Kohlrouladen. Wie beim Grünkohl ist auch die Zubereitung von Kohlrouladen Weltanschauung. Viele glauben ja, die Kohlroulade sei eine urdeutsche Mahlzeit – wie vermessen man sein kann. Kohlrouladen sind schon im Byzantinischen Reich auf den Tisch gekommen. Während heutzutage in deutschen Landen Weißkohl und Wirsing die große Rolle spielen, waren es vor gut und gerne 1600 Jahren Mangold und Weinblätter. Nah am Original sind heute noch die gefüllten Weinblätter, die in griechischen oder türkischen Restaurants auf der Speisekarte stehen.

Erst im Mittelalter erreichte die deutschen Küchen die Idee, gefüllte Pflanzenblätter zuzubereiten. Die Idee, Kohl dafür zu nehmen, ist der hiesigen Witterung und der Widerstandsfähigkeit von Weißkohl und Wirsing geschuldet. Und außerdem sind auch Vitamine drin; aber das wusste man erst später – Hauptsache bleibt doch, dass es schmeckt.