Berlin. Der 14-jährige Achraf wird von einem der weltbesten Tischfußballer trainiert.

Achraf steht am Kickertisch und bewegt die weißen Figuren. Gerade will er den Ball ins Tor schießen. Doch dann unterbricht ihn sein Trainer. Er legt den kleinen Ball neben einen der Stürmer, zieht ihn zur Seite und schießt den Ball ins Tor.

„Wichtig ist, möglichst lange den Kontakt zwischen Figur und Ball zu halten“, sagt Thomas Haas. Er zeigt Kindern und Jugendlichen in einem Jugendzentrum in Berlin, wie man Tischfußball spielt.

Viele Leute stehen in ihrer Freizeit gerne an Kickertischen, Kinder genau wie Erwachsene. Sie drehen wie wild an den Stangen und versuchen, mit den Figuren auf dem Tisch Tore zu schießen.

Es gibt aber auch richtige Profis im Kickern. Sie spielen in Vereinen um Punkte in der Meisterschaft. Thomas Haas ist sogar aktueller Weltmeister im Kickern.

„Mit einem wilden Spiel, wie es viele in der Freizeit machen, ist das Maximum schnell erreicht“, sagt er.

Das heißt: Man kann sich nicht mehr so leicht verbessern. Stattdessen sei es wichtig, einen Plan zu haben und überlegt zu spielen. Das versucht er, Achraf und den anderen beizubringen. Auch wenn der Spaß natürlich am wichtigsten ist.

Im Training lernt Achraf zum Beispiel, wie man den Ball kontrolliert. Er schiebt ihn immer wieder von einer Figur zur anderen, ohne ihn zu schießen. Das gibt Sicherheit. „Der Ball soll meinem Spiel folgen. Das ist der erste Schritt“, erklärt der Trainer.

Achraf ist gerne beim Training. „Ich habe erst mit Freunden gespielt, hatte Spaß und wurde immer besser. Dann habe ich hier angefangen, weiterzuspielen“, sagt er. Nachmittags spielt er auch gerne mit Freunden richtigen Fußball auf dem Feld.

Als Nächstes trainieren Achraf und sein Trainer Schüsse. Einen Super-Schuss beschreibt Thomas Haas als „extrem genau, extrem schnell und ansatzlos“. „Der Gegner soll also nicht merken, wann ich zum Schuss ansetze. So kann der Torwart nicht mehr reagieren.“

Achraf spielt bald sein erstes Turnier und will noch viel von Thomas lernen. Sein Glück: Er hat zu Hause auch einen Kickertisch. Dort übt er mit seinem Vater. „Der ist besser und merkt, wenn ich Fehler mache.“

Abseits, Elfmeter und Rote Karten gibt es beim Tischfußball nicht. Aber trotzdem gibt es bei richtigen Spielen und Turnieren Regeln. Dazu gehört beispielsweise: Wer das Spiel beginnt, entscheidet der Zufall. Es wird vorher eine Münze geworfen. Ein Spieler darf den Ball nicht unendlich lange zwischen den Figuren hin- und herspielen. Das Kurbeln ist beim Tischfußball auch verboten. dpa