Berlin. Das Leben hat seinen Ursprung in den Tiefen der Meere. Dort jagten später Saurier.

Vor vielen Millionen Jahren beherrschten riesige Echsen die Welt: die Saurier. Es gab sie an Land, in der Luft und im Wasser. In allen Weltmeeren jagten damals die Plesiosaurier.

Manche Plesiosaurier lebten in der Nähe von Küsten, andere in der Hochsee. „Der Rumpf der Plesiosaurier war kompakt und starr“, erklärt Bernd Herkner. Der Mann ist Experte auf dem Gebiet der Urzeit-Tiere. „Diese Tiere waren sozusagen schwimmende Kisten.“ Am Knochengerüst eines Plesiosaurier erkennen Fachleute: Vor allem seitlich konnten sich die Tiere nicht so gut bewegen.

Doch die Raubsaurier hatten lange, bewegliche Hälse. Damit reckten sie sich nach Beute, die sich einfach fangen ließ. In den lichtdurchfluteten Bereichen der Meere verschlangen sie etwa Tintenfische, Krebse oder auch Quallen. Allesamt Lebewesen, die sich eher gemächlich durchs Wasser bewegten.

Die Herrschaft der Saurier ist längst vorbei. Viel länger, als dass sie je von Menschen beobachtet werden konnten. Doch woher weiß man dann so viel über die Echsen aus der Urzeit? Forscher finden solche Dinge heraus. Sie untersuchen Überreste der ausgestorbenen Tiere. Die versteinerten Knochen verraten den Wissenschaftlern viel.

Überreste von Plesiosauriern haben Experten in allen Meeren der Welt entdeckt. An ihren Knochen konnten sie feststellen, wie sich die Wesen im Wasser bewegt haben müssen. „Die Flossen des Sauriers waren so lang gebaut, dass das Tier sie eher als Flügel anstatt als Ruder nutzte“, erklärt Bernd Herkner.

Die Saurier sollen so geschwommen sein, wie es Pinguine und Schildkröten heute tun: mit dem sogenannten Unterwasserflug. Dabei werden die Flossen auf und ab bewegt, nicht vor und zurück. Manche Forscher vermuten: Vor allem die Vorderflossen ermöglichten einen kräftigen Antrieb. Seinen Schwanz nutzte der Saurier als Steuer.

Auch der Kopf des Plesiosaurus verrät etwas über dessen Lebensweise. „Große Augen weisen oft darauf hin, dass Tiere mit wenig Licht auskommen“, sagt der Experte.

Aus den kleinen Augenhöhlen des Plesiosaurus hingegen konnten keine großen Augen ragen. Vermutlich schwamm das Tier dort, wo die Sonne noch genügend Licht spendete.

Wie sich der Plesiosaurier fortgepflanzt hat, wissen die Forscher bis heute nicht genau. Doch es gibt inzwischen einen neueren Fund eines Plesiosauriers mit Jungtier im Körper. „Das beweist, dass die Tiere keine Eier legten“, sagt der Fachmann. „Stattdessen brachten sie ihr Junges, vermutlich nur eines pro Wurf, im Meer zur Welt.“ dpa