Manche Leute finden Asseln eklig, dabei sind die Tierchen besonders: Vor langer Zeit gab es sie nur im Wasser, einige Arten passten sich irgendwann ans Land an.

Auf dem Waldboden liegt ein Stück alte Baumrinde. Mal schauen, was sich darunter versteckt: Sobald man das Rindenstück umdreht, beginnt auch schon das große Gewusel.

Kleine, grau glänzende Tierchen machen sich aufgeschreckt aus dem Staub oder verkriechen sich im dunklen Versteck. Die kleinen Tierchen, die es da so eilig haben, sind Asseln. Genauer gesagt, Landasseln.

Sie leben zum Beispiel im Wald unter modrigen Holzstücken, unter Steinen oder Blumentöpfen, im Keller oder in Mauerritzen. Also dort, wo es schön dunkel und schön feucht ist.

Auf den ersten Blick sehen die Tiere zwar aus wie kleine Käfer. „Aber es sind Krebse“, verrät der Fachmann Andreas Allspach. Das sieht man zum Beispiel an der Anzahl ihrer Beine. Asseln haben gleich 14 davon!

Die Tiere haben Kiemen

Vor Millionen Jahren lebten die Tiere noch im Meer. Doch im Laufe der Zeit passten sich einige Arten an das Leben an Land an. „Landasseln sind die einzigen Krebse, die dauerhaft außerhalb des Wassers leben können“, erklärt der Experte.

Dass die Tiere vor langer Zeit einmal im Wasser lebten, kann man an ihren Kiemen erkennen. Die sind allerdings nicht vorne am Kopf, so wie bei den Fischen. Sondern am Körperende, an den hinteren Beinen. Einige Landasseln atmen nur mithilfe ihrer Kiemen. Das bedeutet, sie filtern Sauerstoff aus dem Wasser. Das funktioniert aber nur, wenn es feucht genug ist.

Andere Assel-Arten kommen mit weniger Feuchtigkeit zurecht. Zum Beispiel die Kellerasseln oder Rollasseln, die sich zu einer kleinen Kugel zusammenrollen können. Sie haben zusätzlich zu ihren Kiemen noch ein besonderes Organ entwickelt – eine Pseudo-Lunge. „Das bedeutet, die Tiere können Sauerstoff aus der Luft aufnehmen“, erklärt Andreas Alls pach. Die Lunge ist keine richtige Lunge, so wie bei uns Menschen. Aber sie macht das Gleiche, was auch eine richtige Lunge tut: Sie sorgt dafür, dass das Blut Sauerstoff aufnehmen kann. Diese Pseudo-Lungen kann man gut beobachten – als kleine weiße Flecken am Bauch der Tiere. Deshalb nennt man sie auch „weiße Körperchen“.