In der Stadt Wittenberg dreht sich in diesem Jahr alles um Martin Luther.

Wittenberg ist eine Stadt in Sachsen-Anhalt. Sie darf sich Lutherstadt nennen. Denn Martin Luther hat hier gelebt und gearbeitet. 1517 tat der Mönch etwas, das ihn weltweit bekannt machte. Er heftete 95 Thesen an die Tür der Schlosskirche der Stadt. Darin übte er Kritik an der katholischen Kirche. Später spaltete sich die Kirche auf. Neben der katholischen Kirche gibt es jetzt auch die evangelische Kirche. Die kann in diesem Jahr ihren 500. Geburtstag feiern.

Die Weltausstellung Reformation in Wittenberg ist Teil der Feierlichkeiten. Reformation steht für diese Erneuerung der Kirche. Die Ausstellung ist an den Wallanlagen der Stadt aufgebaut. worden. Bis zum 10. September sollen die Menschen sich dort umschauen und Erfahrungen sammeln können.

Los geht es gleich am Hauptbahnhof. Dort entsteht der Torraum „Welcome“ (auf Deutsch: Willkommen). Besucher der Stadt können eine Aussichtsplattform besteigen. Sie sieht aus wie die Lutherbibel. Luther hatte die Bibel ins Deutsche übersetzt. Alle Menschen sollten das wichtige Buch lesen können. Auf den Aussichtsturm kommen die Menschen mit einem Fahrstuhl. Oder sie nehmen die Treppe. Sind sie oben, können sie einen ersten Blick auf die Kirchtürme der Stadt sowie die Weltausstellung werfen und sich orientieren.

Und was erwartet die Besucher noch? Jedes Tor an den Wallanlagen hat einen bestimmten Themenbereich. Die Menschen sollen sich mit ihrem Glauben und den Problemen auf der Welt auseinandersetzen können. Dafür gibt es einen Garten voller Wege und eine Wolke voller Gebete und Wünsche. Überall gibt es Informationen, Musikaufführungen, Theaterstücke, Vorträge und Diskussionen. Die Menschen sollen sich mit den Herausforderungen beschäftigen, die sich heute an uns stellen. Für die „Weltausstellung Reformation“ konnten Studenten Ideen einreichen. 21 Hochschulen machten mit. Acht durften schließlich loslegen und ihre Pläne umsetzen. Einige Studenten haben sich zum Beispiel mit dem Thema Flucht beschäftigt und geflochtene, gestrandete Boote für den Wittenberger Schwanenteich gebaut.

Eine Besonderheit für Kinder und Jugendliche gibt es in dem Haus zu entdecken, in dem der Mönch Martin Luther gewohnt hat: eine Ausstellung zum Hören, Sehen, Riechen und sogar Mitmachen. Denn erst wer selbst ausprobiert, wie man früher Thesen gestempelt oder mit Münzen auf dem Markt gehandelt hat, der kann verstehen, in welcher Zeit dieser Luther gelebt hat. Immer dabei ist dessen Hund Tölpel, der durch die Stationen der Ausstellung „Der Mönch war’s!“ führt.