Hast du schon einmal darüber nachgedacht, was du an der Welt ändern würdest, um sie besser zu machen? Diese Frage stellen wir Menschen uns schon ganz schön lange – der griechische Philosoph Platon machte sich zum Beispiel schon vor etwa 2400 Jahren darüber Gedanken. Es gibt auch einen Begriff dafür: die Utopie. Aber was ist das eigentlich?

„Der Begriff ‚Utopie‘ kommt aus dem Griechischen. Er ist zusammengesetzt aus den Worten ‚ou topos‘, das bedeutet ‚kein Ort‘, und ‚eu topos‘, was ‚guter Ort‘ heißt“, erklärt Dr. Rüdiger Heinze. Er ist Professor für Anglistik an der TU Braunschweig. Utopisches Denken findet man überall: in Büchern, in Filmen oder der Malerei. Das wichtigste Merkmal ist, dass eine ideale Gesellschaft beschrieben wird. Es ist aber ziemlich schwierig, einen Ort zu finden, an dem alle Menschen glücklich sind. Weil wir alle so unterschiedlich sind, haben wir nämlich auch verschiedene Vorstellungen davon, wie die perfekte Welt sein soll.

„Die meisten Utopien wurden im 19. Jahrhundert erfunden, weil sich damals die Technik und die Gesellschaft schnell entwickelten. Die wichtigsten Utopien kommen aus England und Amerika. Im 20. Jahrhundert gab es dann Entwürfe über das Gegenteil, also schlechte Gesellschaften. Solche Entwürfe nennt man Dystopie“, sagt Herr Heinze. Eigentlich kann sich jeder eine Utopie ausdenken. Das Schwierige ist, zu überlegen, ob alle Menschen damit einverstanden wären, oder ob es Personen gibt, die eine andere Vorstellung einer guten Gesellschaft haben.