Die zwölfjährige Alice Grün spielt seit sechs Jahren Klavier – und das sehr erfolgreich. Auftritte vor über 2000 Menschen sind für sie nichts Neues mehr.

Ihre Finger schweben über der schwarz-weißen Klavier-Tastatur. Mal drückt sie vorsichtig und sanft, kurze Zeit später rasend schnell und mit kurzen, harten Anschlägen auf die Tasten. Alice Grün ist zwölf Jahre alt und schon eine erfolgreiche Pianistin.

Bereits zweimal durfte sie in dem berühmten Konzertsaal der Philharmonie in der Stadt Berlin auftreten. Mehr als 2200 Besucher haben ihr dort jedes Mal zugehört. Auch in anderen Konzerthäusern in Berlin stand Alice schon auf der Bühne.

Alice übt jeden Tag

Natürlich war das aufregend. Aber eigentlich genießt Alice die Auftritte. „Konzerte spielen macht am meisten Spaß“, sagt sie. „Dann spiele ich die Stücke immer noch schöner!“

Begonnen mit dem Klavier-Spielen hat Alice mit sechs Jahren. „Ab da habe ich ungefähr eine Stunde täglich geübt“ erklärt sie. Mittlerweile verbringt sie zwei bis drei Stunden am Tag vor dem großen, schwarzen Flügel in ihrem Wohnzimmer.

„Ich mag das Klavier-Spielen, weil ich den Zuhörern dabei die Geschichte erzählen kann, die der Komponist sich ausgedacht hat“, erklärt sie. Wovon diese Geschichte handelt, erfährt Alice nicht durch Buchstaben in Büchern, sondern durch eine Partitur. Das ist ein Heft mit Noten und Symbolen. Der Komponist, also der Erfinder des Liedes, hat sie darin aufgeschrieben.

Die Partitur erklärt den Musikern, wie ein Stück sich anhören soll. Ein guter Pianist versteht diese Partitur nicht nur. Alice findet: Er sollte auch die Geschichte, die dahinter steckt, so spielen können, dass das Publikum sie versteht. Der Pianist Grigori Sokolow aus dem Land Russland kann das besonders gut, meint Alice. Deshalb ist er eine Art Vorbild für sie. So berühmt wie Grigori Sokolow will Alice aber nicht werden. Sie hat ganz andere Pläne für ihre Zukunft. Sie sagt: „Ich wäre gerne Naturwissenschaftlerin und will etwas erfinden, was es bisher noch nicht gab.“