Der Pekinesenmischling ist ein Opferschutzhund. Die Hundedame besucht als Polizeihund Opfer von Verkehrsunfällen, die unter Schock stehen und Hilfe brauchen.

So ein streichelweiches Fell! Die Mischlingshündin Peng fühlt sich genauso an, wie sie aussieht: sanft und superkuschelig. Wie so ein flauschiges Wesen zu so einem knallharten Namen kam, weiß Besitzerin Florence Buttler auch nicht. Als sie Peng im vergangenen Jahr aus dem Tierheim holte, war der Name schon da, und Peng hörte darauf. Der Pekinesen-Mischling verstand sich gleich mit der deutschen Schäferhündin Ayla, dem Deerhound-Mischling Sina und der Katze Simba, die schon in der Familie Buttler lebten. Und nicht nur das.

Ein ruhiges Wesen

„Peng ist verspielt, kuschelt gern und hat viel Charme“, beschreibt Florence Buttler. Die zweijährige Hündin hat einfach ein liebenswertes, ruhiges Wesen. Alles Eigenschaften, mit denen sie ihr Frauchen im Job unterstützen kann. Denn Florence Buttler ist Polizeihauptkommissarin bei der Polizei Essen/Mülheim. Gemeinsam mit ihrem Kollegen Stephan Boscheinen sorgt sie für mehr Sicherheit im Straßenverkehr und ist da, wenn die Opfer von Verkehrsunfällen Hilfe brauchen.

Wenn die beiden früher Kinder zu einem Unfall befragen mussten, hatten sie „Socke“ im Gepäck. „Socke“ ist ein Plüschhund. Jetzt ist Peng an der Reihe. Weil sie sich zwar plüschig anfühlt, aber echt ist, gab es vor dem ersten Einsatz einige Untersuchungen. Jetzt wird mit Einverständnis des Innenministeriums ein Jahr lang getestet, wie sehr Peng die Polizisten bei ihrer Arbeit unterstützen kann.

Peng hat zum Beispiel einen Jungen besucht, der auf seinem Schulweg angefahren wurde. Der Neunjährige war bei Grün über die Straße gegangen. Ein Autofahrer übersah ihn, das Kind kam mit gebrochenem Bein und Prellungen ins Krankenhaus.

„Weil er danach Angst vor dem Schulweg hatte, hat die Mutter Kontakt mit uns aufgenommen.“ Florence Buttler hat das Kind mit ihrem Kollegen und Peng zweimal besucht. Beim ersten Mal saß Peng zu Füßen des Jungen, ließ sich knuddeln und streicheln. Danach sind sie den Schulweg gemeinsam gegangen, und der Junge durfte Peng an der Leine führen. „Das war mehr ein gemütlicher Spaziergang, der dem Jungen die Anspannung und die Angst genommen hat“, erzählt die Polizistin. Dass Peng als „Angstlöser“ funktioniert, hat Florence Buttler auch schon bei Erwachsenen beobachtet. „Sie hat ein Gespür für Stimmungen in einem Raum und geht hin, wenn sie merkt, dass jemand angespannt ist.“

Viel Bewegung

Ein Tierarzt hat Florence Buttler geraten, darauf zu achten, wie es Peng nach ihren Besuchen bei Menschen in Not geht. Peng kann ja nicht sagen, was die gesammelte Anspannung mit ihr macht. Die Polizeihauptkommissarin hat gemerkt, dass die Hündin nach einem Einsatz viel Bewegung braucht. „Sie will dann toben und mit dem Ball spielen.“ Und das darf sie auch, auf langen Spaziergängen mit Ayla, Sina und Frauchen. Schließlich soll es auch ihr gut gehen, damit sie noch lange anderen helfen kann.