In diesem Jahr wird das Jubiläum „500 Jahre Reformation“ gefeiert. Mit dem Mönch Martin Luther fing 1517 alles an. Für ihn liefen viele Dinge in der Kirche falsch.

Im Jahr 2017 wird ein großes Jubiläum gefeiert: 500 Jahre Reformation. Es geht um ein wichtiges Ereignis für die Kirche in Deutschland. Die Reformation ist mit dem Namen Martin Luther verbunden. Mit seinen Ideen veränderte dieser berühmte Mann die Welt. Er lebte in Wittenberg, einer kleinen, unbekannten Stadt im heutigen Nordosten Deutschlands.

Martin Luther war ein Mönch und stellte vieles, woran die Menschen damals glaubten, infrage. Damit löste er etwas aus, das man als Reformation kennt. Manchen Leuten gefiel das ganz und gar nicht: etwa dem Kaiser und dem Papst. Am Ende der Reformation hatte sich die Kirche aufgespalten.

Ein anderer Glaube als heute

„Martin Luther war eine Figur, durch die etwas völlig Unerwartetes passiert ist“, erklärt Thomas Kaufmann. Er ist Professor an der Universität Göttingen. Damals hatten die Menschen einen anderen Glauben als heute. Sie lebten in Angst vor Gott. Sie glaubten, er würde sie für ihre Sünden bestrafen. Das nutzte die Kirche aus: Wie in vielen Städten wurde auch in Wittenberg der Ablass-Handel betrieben. Das bedeutet: Die Leute konnten sich gegen Geld von ihren Sünden freikaufen. Im Gegenzug bekamen sie einen Ablass-Brief. Wer arm war und kein Geld hatte, hatte Pech. Er musste damit rechnen, von Gott bestraft zu werden. Die Kirche verdiente damals viel Geld.

Martin Luther hielt diesen Ablass-Handel für falsch und kämpfte dagegen an. Zum Beispiel mit seinen Schriften. Plötzlich wurde Martin Luther im ganzen Land bekannt. „Für ihn liefen viele Dinge in der Kirche falsch“, erklärt Thomas Kaufmann.

Martin Luther wollte die Kirche nicht zerstören. „Er liebte die Kirche und wollte sie von diesen Missständen befreien.“ Aber das passte vielen Leuten überhaupt nicht! Denn Martin Luthers Ideen waren auch ein Angriff auf ihre Macht. Deshalb sollte er seine Schriften und Ideen widerrufen. Der Papst verbannte ihn zum Beispiel aus der Kirche.

Andere Adelige fanden Martin Luthers Idee gut und unterstützten ihn. Die Adeligen wollten unabhängiger werden und sich nicht mehr alles von Papst und Kaiser vorschreiben lassen. Das war ihre Chance!

Spannungen im Land

„Es gab schon längere Zeit Spannungen in der Gesellschaft. Und die entluden sich nun“, sagt Volker Leppin, Professor an der Universität Tübingen. Denn Martin Luther sprach genau die Dinge an, die viele Leute störten.

Die Reformation lief jedoch nicht nur friedlich ab. Immer wieder kam es zu Kämpfen und Aufständen. Erst viele Jahre später konnten sich beide Seiten einigen.

Der Kaiser und der Papst erkannten an, dass es eine neue Glaubensrichtung gab. Am Ende gab es den katholischen Glauben und den neuen evangelischen. Das Jubiläum der Reformation feiern in diesem Jahr Protestanten und Katholiken gemeinsam.