Es ist Adventszeit und viele freuen sich auf Weihnachten. Einige von euch haben bestimmt auch einen Adventskranz zu Hause, auf dem ihr erst eine, dann zwei und bis Heiligabend alle vier Kerzen anzündet.

Maria Schulze vom Seminar für Evangelische Theologie und Religionspädagogik der TU Braunschweig erklärt, woher dieser Brauch kommt und warum genau vier Kerzen auf dem Kranz stehen: „Ein Pfarrer namens Johann Hinrich Wichern führte Mitte des 19. Jahrhunderts in Hamburg ein Haus für notleidende Kinder und Jugendliche. Um den Kindern eine Freude zu machen, stellte er schon einige Wochen vor Weihnachten ein großes Wagenrad mit kleinen roten und vier großen weißen Kerzen auf. „Die roten Kerzen standen für die Wochentage und die weißen Kerzen für die Sonntage bis Weihnachten. Jeden Tag wurde eine Kerze angezündet, bis am 24. Dezember das ganze Rad strahlte. Das Kerzenlicht ist auch heute noch ein wichtiges Symbol dafür, dass Gott das Licht für viele Menschen ist. ‚Adventus‘ heißt im Lateinischen übrigens ‚Ankunft‘. Damit ist die Geburt von Jesus gemeint, die wir an Weihnachten feiern“, sagt Frau Schulze.

Die Idee des Pfarrers gefiel auch anderen so gut, dass der Adventskranz sich in Norddeutschland und darüber hinaus ausbreitete. Mit der Zeit stellte man dann nur noch die vier Kerzen für die vier Adventssonntage auf. Die ersten Adventskränze waren übrigens aus Holz, erst später wurde der Kranz mit Tannengrün umwickelt und geschmückt.