In vielen Gewässern dürfen Fischer nicht so viel fangen, wie sie wollen. Es gibt Vorgaben für jede Art. Experten rechnen aus, wie viele Lebewesen es im Wasser gibt.

Scholle, Dorsch, Hering. Fische wie diese landen in jedem Jahr zu Tausenden in den Netzen von Fischern. Allerdings dürfen die Fischer in vielen Gewässern nicht so viel Fisch fangen, wie sie wollen.

Es gibt Vorgaben für verschiedene Fisch-Arten. Denn es sollen nur so viele Fische aus den Meeren gefangen werden, wie neue hinzukommen. So will man dafür sorgen, dass es auch in vielen Jahren genügend Fische jeder Art gibt.

Für die Gewässer der Europäischen Union machen diese Vorgaben Politiker aus den Mitgliedsländern. Die Europäische Union ist ein Zusammenschluss von 28 Ländern, Deutschland gehört dazu. In dieser Woche trafen Politiker sich, um neue Vorgaben zu machen.

Tiere werden gemessen

Doch woher wissen die Politiker, wie viele Fische in den Meeren schwimmen? Dafür schauen sie sich Studien von Wissenschaftlern an. Einer der Forscher ist Christopher Zimmermann. „Fisch-Mengen zu bestimmen, ist nicht einfach, denn das Meer ist riesengroß“, sagt er.

Die Wissenschaftler haben mehrere Methoden. „Zum einen bekommen wir Daten von den Fischern.“ Die Fischer müssen aufschreiben, wie viel Fisch sie von welcher Art fangen.

Die Forscher wollen aber auch wissen: Wie groß waren die Fische, wie viele Männchen oder Weibchen wurden gefangen und wie alt waren sie? „Um das herauszubekommen, nehmen wir Fisch-Proben. Wir schicken Leute mit auf Fischerboote. Sie vermessen die Tiere. Sie nehmen auch Fische mit ins Labor.“ Dort können sie das Alter der Tiere feststellen.

Fischer fangen allerdings oft dort, wo gerade besonders viele Fische sind. Die Forscher wollen aber auch wissen, wie es in den anderen Gebieten aussieht. Deswegen sind sie selbst mit Schiffen unterwegs und nehmen Fisch-Proben, wo Fischer nicht fangen. Dann können die Forscher ungefähr berechnen, wie viele Fische von bestimmten Arten es gibt. Wie viele Fische genau herumschwimmen, wissen sie dann natürlich nicht. Aus diesen Daten berechnen die Forscher Vorhersagen darüber, wie viele Fische im nächsten Jahr gefangen werden können. Diese Zahlen nutzen die Politiker dann für ihre Fang-Vorgaben.