Braunschweig. Die Europäische Union will ein Zusammenschluss für Frieden und Wohlstand sein.

28 Länder Europas haben sich zur Europäischen Union zusammengeschlossen. Zu Beginn, 1951, gab es nur sechs Mitgliedsstaaten.
28 Länder Europas haben sich zur Europäischen Union zusammengeschlossen. Zu Beginn, 1951, gab es nur sechs Mitgliedsstaaten. © Valea Schweiger

Manchmal wird im Fernsehen oder Radio, in Zeitungen oder auch im Internet von der Europäischen Union, kurz: EU, gesprochen. Und vielleicht habt Ihr Euch ja auch schon öfter gefragt, worum es dabei eigentlich geht. Wer ist die EU? Und was macht die überhaupt?

Ein Kontinent, viele verschiedene Länder

Seit dem 1. Mai 2004 ist Polen Mitglied der EU, was die Menschen ausgiebig auf den Straßen in Warschau feierten.
Seit dem 1. Mai 2004 ist Polen Mitglied der EU, was die Menschen ausgiebig auf den Straßen in Warschau feierten. © Rybarczyk/dpa

Beginnen wir ganz von vorne: Wir leben in Deutschland, klar. Und Deutschland gehört zu Europa – der Kontinent auf dem wir leben. Insgesamt besteht Europa aus fast 50 Ländern mit mehr als 740 Millionen Einwohnern. Mehr als die Hälfte dieser Länder, 28 ganz genau nämlich, bildet heute die Europäische Union. Diese 28 Staaten haben sich zusammengeschlossen und arbeiten eng zusammen, wenn es um Politik und Wirtschaft geht.

Eine Idee aus der Not heraus

Eigentlich gibt es die EU, weil die Menschen Mitte des vergangenen Jahrhunderts eines nicht mehr erleben wollten: Krieg. Nach dem Zweiten Weltkrieg, der vor mehr als 70 Jahren Europa verwüstet hat, wollten die Menschen in Frieden und Sicherheit leben. Also beschlossen mehrere Staatschefs, künftig eng und vernünftig miteinander zusammenzuarbeiten. Den Anfang der EU markiert die Gründung der „Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl“. Die wurde im Jahr 1951 von Deutschland, Frankreich, Italien, Luxemburg, Belgien sowie den Niederlanden ins Leben gerufen. Einen weiteren Meilenstein gab es sechs Jahre später: 1957 wurde die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft gegründet. Das sollte die Wirtschaft in den Mitgliedsländern fördern, und den Menschen Wohlstand bringen.

Immer mehr wollen mitmachen

Nachdem sich die sechs Länder zusammengeschlossen hatten, merkten plötzlich auch andere Regierungschefs: Das ist gar keine schlechte Idee! Das funktioniert ja! Und so kam es, dass mit den Jahren aus sechs Mitgliedsländern 28 wurden. Als letztes Land ist im Jahr 2013 Kroatien der EU beigetreten, ein paar weitere warten auf einer Liste auf Zutritt. Es gibt aber auch Länder, die möchten gar nicht in die EU: Norwegen zum Beispiel. Oder die Schweiz. Die bleiben eben lieber für sich.

Und was macht die EU nun?

Vieles, was die EU bewirkt, ist im Alltag für uns alle nicht greifbar. Einiges aber schon. Geld zum Beispiel. Viele Mitgliedsstaaten haben, genau wie wir, als Zahlungsmittel den Euro. Das ist aber erst seit 1999 so. Vorher gab es bei uns die Deutsche Mark, in Spanien die Peseten oder in Italien die Lire. Wer damals in den Urlaub fahren wollte, musste extra Geld tauschen. Die EU erlässt aber auch Gesetze, an die sich die Mitglieder halten müssen. So wurde im vergangenen Jahr beschlossen, dass Plastiktüten ab 2018 nicht mehr kostenlos sein dürfen. Damit soll die Umwelt geschützt werden.

Und wo findet man die EU?

Der Hauptsitz der EU ist in der belgischen Hauptstadt Brüssel. Mehr als 40 000 Menschen arbeiten in den verschiedenen Institutionen.

Die EU hat sogar ein eigenes Parlament, mit Sitz im französischen Straßburg. Dort treffen sich Abgeordnete aus allen Mitgliedsstaaten, um über politische Themen zu diskutieren.