„Streich ist auch als Typ ein absolutes Aushängeschild seiner Zunft.“

Mit dem Saisonende in der Fußball-Bundesliga beginnt die Zeit der Ranglisten. Gelegenheit, an dieser Stelle unsere Top-3 der Trainer beizusteuern. Alexander Nouri gehört dazu, der als Liga-Neuling Werder Bremen aus den Niederungen fast noch in die Europa League geführt hätte und dabei so schönen Offensivfußball spielen ließ. Natürlich Ralph Hasenhüttl, der mit Aufsteiger RB Leipzig sogar lange Zeit vor den Bayern an der Spitze stand und sein junges Team konstant erfrischend, rasant und erfolgreich kombinieren ließ.

Die Nummer eins aber muss er dem Kollegen von Mitaufsteiger SC Freiburg überlassen. Christian Streich hat mit seinem Team in dieser Saison sicherlich das beste Verhältnis von Aufwand und Ertrag abgeliefert. Mit dem drittkleinsten Etat landete Freiburg vor Budget-Riesen wie Gladbach, Leverkusen, Schalke, Wolfsburg und hat sogar noch Chancen, in die Europa League vorzustoßen, wenn Dortmund den Pokal gewinnt. Wir drücken die Daumen.

Doch der 51-Jährige ist auch als Typ ein absolutes Aushängeschild seiner Zunft. Bei den eigenen Spielen stellt er bescheiden seine Mannschaft in den Vordergrund. Doch wenn sonst etwas gesagt werden muss, drängelt Streich sich nach vorne, im richtigen Moment und mit klaren Worten, ob zum Thema Rechtsruck oder Flüchtlinge. So ist der Freiburger nicht nur ein Top-Coach, sondern auch eine Art gesellschaftspolitisches Gewissen der Liga.