Salzgitter. Der Name der Firma Möhlenhoff aus Salzgitter steht nur selten auf ihren Produkten. Kunden hat das Unternehmen weltweit.

Wenn man so will, sind die Produkte der Firma Möhlenhoff undercover unterwegs. Denn der Name des Salzgitteraner Herstellers von Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik steht nur selten auf dem Endprodukt. Möhlenhoff ist ein sogenannter „Original Equipment Facturer“, ein Erstausrüster – unter anderem für Danfoss, Siemens und Honeywell. Ob es schmerzlich ist, dass der Name nicht sichtbar ist? Nein, sagt Frank Geburek, Geschäftsführer von Möhlenhoff. Schließlich komme es auf die inneren Werte an. Und mit ihnen hat sich die Firma durchgesetzt. 1,2 Millionen Kunden hat das Unternehmen eigenen Angaben zufolge weltweit. Beim thermischen Stellantrieb ist Möhlenhoff laut Geburek sogar Weltmarktführer.

Mit einigen Typen dieses Antriebs kann der Kunde die Heizung sogar per Smartphone aus der Ferne steuern. Das sei eines der Zukunftsthemen, sagt Geburek: „Das Smart Home ist weltweit ein Thema.“ Die Vernetzung von Haustechnik und Unterhaltungselektronik sei auch in China im Kommen, einem Wachstumsmarkt für Möhlenhoff. Seit 2013 lässt das Unternehmen dort Produkte produzieren. Den größten Anteil in China machten nicht die hochwertigen Produkte aus dem neuesten technischen Stand aus. Zwei Drittel des Geschäfts macht Möhlenhoff in China mit niedrigpreisigen Produkten. Seit 2015 lässt das Unternehmen auch in Polen fertigen. Geburek bekennt sich jedoch klar zum Standort Salzgitter: „Es macht den Mittelstand aus, dass er in der Region verwurzelt ist.“

„Es macht den Mittelstand aus, dass er in der Region verwurzelt ist.“
„Es macht den Mittelstand aus, dass er in der Region verwurzelt ist.“ © Frank Geburek, Geschäftsführer Möhlenhoff GmbH

Und in Salzgitter liegen die Wurzeln des Unternehmens: Hellmuth Möhlenhoff übernahm 1951 ein Geschäfts für Elektroartikel. Das allein war ihm nicht genug und so erfand er 1970 den elektrischen Unterflurkonvektor, das einzige Produkt, das heute noch mit der Eigenmarke vertrieben wird. Das ist eine in den Fußboden eingelassene Heizung, die die Kaltluft unter großen Fensterfronten abschirmt. Diese Erfindung ist in der Dorfkirche Salder ebenso verbaut wie im VW-Verwaltungsgebäude in Wolfsburg und dem Bürogebäude Spreedreieck in Berlin.

Doch das Heizen ist heute lange nicht mehr, worum sich das ganze Geschäft von Möhlenhoff dreht. Es gehe um Luftqualitäten und ein ausgeglichenes Raumklima, sagt Geburek. In die Hand habe der Firma die Gesetzgebung der Bundesregierung gespielt. Ein Niedrigenergiehaus beispielsweise brauche eine effektive Wohnraumlüftung – und somit im Zweifel ein Produkt von Möhlenhoff.

Ein Wachstumsmarkt sei das aber keineswegs nur für Deutschland, sondern auch für Asien. Die Herausforderung für die kommenden Jahre sei die Erschließung neuer Märkte.