„Hecking sorgt für Ruhe. Seine Ansagen sind klar, seine Anweisungen verständlich.“

Er hat es in Hannover, Nürnberg sowie in Wolfsburg bewiesen und jetzt auch in Mönchengladbach: Dieter Hecking ist für einen Bundesliga-Klub im Abwärtsstrudel eine gute Wahl als Stabilisator. Bei allen seinen drei vorherigen Trainerstationen im deutschen Oberhaus hat Hecking eine ähnliche Situation vorgefunden: Einen Platz in der unteren Tabellenregion, eine verunsicherte Mannschaft, fehlende Strukturen. Und jedes Mal hat der ehemalige Mittelfeldspieler das gemacht, was naheliegend war.

Mit seiner geerdeten Art hat er für Ruhe im Team und im Umfeld gesorgt. Seine Ansagen sind klar, seine taktischen Anweisungen verständlich. Man kann dem 52-Jährigen vielleicht vorwerfen, dass seine Mannschaften nicht den innovativsten Fußball spielen, aber das ist bei einer Truppe, die sich in der Krise befindet, auch nicht gerade hilfreich. Daran ist Heckings Vorgänger in Gladbach, André Schubert, gescheitert.

Der wollte taktisch ganz hoch hinaus und fiel am Ende sehr tief. Hecking wiederum setzt auf ein bewährtes System, er macht keine großen Experimente, und hat damit Erfolg. Unter seiner Regie hat die Borussia in drei Spielen sieben Punkte geholt und die Abstiegszone erst einmal hinter sich gelassen. Das ist noch kein Grund zum Jubeln, aber immerhin ein Anfang.

Dabei war Hecking erst im Oktober in Wolfsburg vom Hof gejagt worden. Nicht ganz zu Unrecht. Nach dem Erfolg im DFB-Pokal 2015 fehlte dem Stabilisator die Fähigkeit, die Mannschaft dauerhaft weiterzuentwickeln. Aber vielleicht gelingt ihm das in den nächsten Jahren in Gladbach.