Peine. Die Aula des Ratsgymnasiums Peine ist nach dem Umbau ein offener Veranstaltungs-Ort.

Die Zeiten, in denen die Aula mal die Funktion der guten Stube in der Schule hatte und allenfalls für den Musikunterricht und schulinterne Aufführungen genutzt wurde, sind schon lange passé.

Heute ist die Schulaula ein Multifunktionsraum, ein Mittelpunkt schulischer Gemeinschaft, Ort für Versammlungen, Theaterraum, Aufführungs- und Proberaum für das Schulorchester. Dass sich hier auch ein offener Ort für externe Veranstaltungen herausbilden kann, das zeigt sich in der umgebauten Aula im Ratsgymnasium Peine.

Dieser angenehm proportionierte und von natürlichem Licht belebte Raum dient dem Kreistag regelmäßig als Ort für die Sitzungen der kommunalen Volksvertretung. Der Ursprungsbau des mitten in der Stadt gelegenen Ratsgymnasiums geht zurück auf das Jahr 1913.

Ende der 1960er-Jahre kam ein für die Zeit typischer, streng funktionaler Erweiterungsbau mit Aula, Klassentrakten und Sporthalle dazu. Neue Anforderungen an den Brandschutz, die Versammlungsstättenverordnung und der Ausbau zur inklusiven Schule, vor allem der Wunsch nach mehr Bühnenraum und neuen technischen Voraussetzungen für den vielfrequentierten Raum machten den Umbau und eine Komplettsanierung der Aula und des gesamten Traktes unumgänglich.

Nach eingehender Abstimmung mit dem Schulträger und der Schulleitung begannen 2013 die Umbauarbeiten. Die Peiner Architekturbüros Thienemann sowie Lüben + Sonnenberg Architekten haben diesen Umbau geplant und den Bauprozess zwischen 2013 und 2015 begleitet. Los ging es mit dem Bau der Rettungswege.

Eine Stahlaußentreppe musste angebaut und das Treppenhaus neu konzipiert und mit Rauchabzugsanlagen versehen werden. Durch den Einbau eines Aufzugs wurde der Weg zu einer barrierefreien Nutzung vom Erdgeschoss bis zum 3. Obergeschoss geebnet. Der zweite Bauabschnitt, der während der Sommerferien 2015 begann, umfasste die Sanierung und Modernisierung der Aula.

Einen Monat liefen die Umbaumaßnahmen schulbegleitend, denn beim Öffnen der Wände und Böden wurden bauphysikalische und konstruktive Mängel sichtbar, die eine Sanierung der Außenwände und eine Verstärkung des Tragwerkes unumgänglich machten. Heute ist die Aula mit einer großen Bühne, mit perfekter Lichtanlage und Leinwand versehen.

Hinter hellen holzfarbenen Wandpaneelen ist ein neues Stuhl- und Tischlager versteckt, so dass der Raumeindruck befreit, licht und luftig ist. Der Bodenbelag aus Linoleum ist robust und nachhaltig. Mit seinen feinen farbigen Streifen kontrastiert er die in mattem Schwarz gestaltete Decke, von der weiße tropfenförmige Deckenlampen abgehängt sind. Dieser in eine Ästhetik der Leichtigkeit verwandelte Raum wird am Tag der Architektur am 25. Juni für Interessierte geöffnet sein.