Berlin. Wer im Alter auf Wohnungssuche geht, sollte genau auf die Details des Gebäudes achten.

Bei der Wohnungssuche oder gar einem späten Hauskauf ab 50 stellt sich die Frage nach dem Wohnen im Alter. Wie gut ist man in 10, 20, 30 Jahren noch zu Fuß? Welche Voraussetzungen müssen Badezimmer und Wohnräume haben, damit ich möglichst lange zu Hause wohnen kann? Was ist wichtig neben dem üblichen Blick auf Schwellen, hohe Treppen und augenscheinlichen Hindernissen? Expertenorganisationen haben Hinweise zusammengestellt, welche Gebäudedetails sich Ältere bei der Besichtigung bewusster anschauen sollten:

Die Treppe: Treppenlifte im Eigenheim lassen sich problemlos bei vielen Treppenformen nachträglich einbauen. Ausnahmen sind Wendeltreppen, wie der Verband Privater Bauherren (VPB) in Berlin erklärt. Laut Anbietern ist es möglich, aber zum Beispiel ist eine Mindestbreite von 70 Zentimetern nötig. Gut sind auch für das Treppensteigen ausreichend breite sowie bündig abschließende Stufen. Das Bundesfamilienministerium rät, bei Treppenhäusern darauf zu achten, dass es Handläufe auf beiden Seiten gibt.

Die Türen: Damit Gehhilfe, Rollstühle und auch eine Notarzttrage etwa ins Badezimmer gelangen können, sollte man Türen mit mindestens 80 Zentimetern Breite einplanen, wie die Aktion Barrierefreies Bad erklärt. Der VPB rät sogar zu Breiten von 101 Zentimetern für Innentüren im Rohbau, was 90 Zentimetern nach fertigem Einbau bedeutet.

Und vor den Türen braucht es Raum zum Rangieren und Wenden. Daher sollte es im besten Fall eine Fläche zwischen 1,20 mal 1,20 Meter oder 1,50 mal 1,50 Meter geben. Durchbrüche sind zwar möglich, aber natürlich aufwendig. Wichtig ist auch die Gängigkeit der Türen: Viel Kraft erfordern etwa Hebeschiebtüren an Terrasse oder Balkon. Fenster sollten so niedrig sein, dass man im Sitzen bequem nach draußen schauen kann, rät die Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen (BAGSO). Das Bundesfamilienministerium empfiehlt daher Brüstungen, die ab einer Höhe von 60 Zentimetern durchsichtig sind.

Das Badezimmer: Hier kommt es auf Details an. Sind die Wände stabil genug, so dass sie Haltegriffe tragen? Man sollte nach Griffen bei der Besichtigung bewusst fragen. Ein System könnte in neueren Bauten oder Bädern bereits vorinstalliert und noch hinter Putz und Fliesen verborgen sein. Beim Bau von altersgerechten Badezimmern wird dies inzwischen häufig so gemacht.

Aber auch die Aufteilung des Raums kann später eine Rolle spielen: Gibt es vor dem Waschtisch ausreichend Raum zum Sitzen, wenn man die Morgentoilette nicht mehr im Stehen schafft? Und kann ich mich dann immer noch im Spiegel sehen?

Würde man ein barrierefreies Bad extra bauen, sieht eine DIN-Norm für einen unterfahrbaren Waschtisch eine Höhe von maximal 80 Zentimetern vor. Problematisch können hier natürlich auch unter dem Becken angebrachte Durchlauferhitzer sein. Gut sind zum Beispiel Unterputz-Siphons sowie zudem ein Bodenbelag, der rutschsicher ist. Die Aktion Barrierefreies Bad rät zur Rutschfestigkeitsklasse R10. Die Dusche sollte bodengleich sein sowie Platz für einen Klappsitz oder Hocker haben. Auch die Badewanne hat am besten eine möglichst niedrige Einstiegshöhe und eine rutschsichere Oberfläche.

Die Toilette: In vielen altersgerechten Badezimmern gibt es höhenverstellbare Toiletten. Ist dies nicht der Fall, kann man sich auch hier an der DIN-Norm für barrierefreie Badezimmer orientieren: Die Montagehöhe des WCs sollte 46 bis 48 Zentimeter betragen. Stützgriffe an Wänden sollen 28 Zentimeter über der Sitzhöhe angebracht werden können.

Die Elektroinstallationen: Häufig benutzte Steckdosen sollten auf einer Höhe von 70 Zentimetern liegen, teils raten die Experten sogar zu 85 Zentimetern. Sinnvoll sind elektrische Rollladenheber sowie automatische Fensteröffner. Die Griffe für Fenster und Heizung sowie Lichtschalter sollten in bedienfreundlicher Höhe sein, rät die BAGSO. dpa