Meerdorf. Eine Fachwerkscheune wurde durch An- und Einbauten in die Moderne gehoben.

Wenn die Architektur und die Möblierung gut geplant sind, dann ist die Küche der gemütlichste Ort des Hauses. In der zum Wohnhaus umgebauten Fachwerkscheune ist das so. Hier stehen Einst und Jetzt, Tradition und Moderne in einem gelungenen Dialog, ohne die Herkunft des Gebäudes in Meerdorf im Landkreis Peine als landwirtschaftliche genutzte Fachwerkscheune zu verleugnen.

An der Stelle eines ehemals angebauten alten Kuhstalls öffnet sich heute, lichtdurchflutet wie nie zuvor, hinter bodentiefen Fenstern ein weiter weißer Küchenraum in den Garten. Eingefasst ist dieser direkt an die große Wohndiele anschließende Raum von außen mit anthrazitfarbenen Fassadenelementen. Dieses Material bestimmt auch den elegant gestalteten Eingangsbereich auf der Westseite und ist als Kontrast zum Fachwerk und den roten Ziegeln der Gefache gesetzt.

Die Planung der Innenarchitektin Sybille Ronshausen und des Architekten Sven Ronshausen aus Hannover ist durch Nachhaltigkeit und Funktionalität bestimmt. Die Anbauten sind als Holzrahmenbau konstruiert, die Innendämmung in Holzbauweise mit Holzwolleleichtbauplatte. Die Dach- und Wanddämmung liegt über den Werten der erforderlichen EnEV.

In aller Klarheit sind auch die Lichtstimmungen, Farben und Oberflächen der Einrichtung, der Wände und Bodenbeläge gewählt. Sybille Ronshausen erklärt, dass es ihr wichtig war, die narbige Kontur der Wände zu erhalten und mit glatten Estrichflächen sowie mit Eichenparkettdielen zu kontrastieren. Unterstützung gab es auch durch die Bauherren, die beim Umbau wenig wegwarfen und selbst die alten Steine aufbewahrten und reinigten, so dass sie wieder eingesetzt werden konnten. Alles blieb am Ort und erzählt die Geschichte weiter.

„Diese Form des Weiterbauens im Bestand gibt uns als Architekten die Gelegenheit, Brücken von der Vergangenheit in die Gegenwart zu bauen“, sagt Sybille Ronshausen.