Bad Sachsa. Das Feuer auf dem Ravensberg in Bad Sachsa ist unter Kontrolle. Auswärtige Einsatzkräfte rücken ab, das THW unterstützt.
Großeinsatz für die Feuerwehr: Gegen 0.30 Uhr wurden die Einsatzkräfte am 8. Juli zum Ravensberg in Bad Sachsa gerufen. Auf dem Hausberg der Uffestadt ist ein Feuer ausgebrochen. Auch das Löschflugzeug „Florian Harz 25“ aus dem Landkreis Harz war im Einsatz, das in in Bielen bei Nordhausen auf dem dortigen Flugplatz von der Berufsfeuerwehr Nordhausen aufgetankt wurde. Die Maschine, die ca. 2.000 Liter Wasser aufnehmen kann, hat einige Ladungen über der Brandstelle abgeworfen. Die Lage war aber dennoch lange Zeit schwierig: Nachdem zunächst gegen 9.30 Uhr das Feuer weitgehend aus war, brachen danach Glutnester zusammengebrochen, viel Rauch stieg auf und es musste wieder gezielter gelöscht werden. Die Ursache des Brandes ist aktuell noch unklar. Mittlerweile ist die Lage aber unter Krontrolle, der Großteil der Einsatzkräfte konnte und kann abziehen. Das THW ist allerdings zur Unterstützung eingetroffen, zwei Ortsfeuerwehren aus Bad Sachsa übernehmen die Brandwache.
Waldbrand auf dem Ravensberg: Die Bilder vom Großeinsatz
Waldbrand in Bad Sachsa: Wasserversorgung ist eine logitische Herausforderung
Neben den Einsatzkräften aus Bad Sachsa, Steina, Tettenborn und Neuhof, wurden in der Nacht zunächst auch die Mitglieder der Feuerwehren aus Walkenried und Wieda hinzugerufen. Aufgrund der schwieirgen Lage der Brandstelle und der herausfordernden Löschwasserversorgung wurde gegen 3.30 Uhr der Fachzug Wassertransport und Logistik sowie der Einsatzleitwagen aus Katzenstein angefordert. Es wurde am Schmelzteich dafür eine Wasserentnahmestelle eingerichtet. Von dort brachten Fahrzeuge im Pendelverkehr das Wasser an weiterverführende Stellen im Wald nahe der Brandstelle. Dort kam es zu leichten Staus während die Fahrzeuge betankt wurden. Zudem war die Drohnenstaffel aus Bad Lauterberg vor Ort.
Um 8 Uhr entschloss man sich dann noch Luftunterstützung anzufordern, sowie Kameraden des Landkreises Harz. Diese halfen vor speziell bei der Koordination mit dem Flugzeug mit, stellten unter anderem ihr Informatiossystem zur Verfügung, bei dem ein Wettersatelitt für die bessere Aufklärung und bewertet der Lage vor Ort genutzt wird.
220 Einsatzkräfte sind in der Spitze am Ravensberg vor Ort
Gegen 9.30 Uhr war das Feuer unter Kontrolle, die Brandstelle aber weiterhin nicht begehbar. Im Einsatz waren zu diesem Zeitpunkt etwa 220 Personen, neben Feuerwehr auch noch Polizei, die DRK-Bereitschaft Bad Sachsa, Vertreter der Landesforsten und des Landkreises Göttingen.
Um 10 Uhr fand dann die Ablösung der Einsatzkräfte statt. Die Mitglieder des Wasstranssportzug West und Ost des Landkreises Göttingen wurden nach Bad Sachsa beordert. Dies war eine gewisse logitische Herausforderung, da bereits ab der Branntweinseiche die Feuerwehren hin zur Einsatzstelle bzw. zu ihren Aufgaben mitten im Wald auf dem Ravensberg gelotst werden mussten. Hierdurch kam es kurzzeitig zu Beeinträchtingungen im Straßenverkehr.
„Das Löschen ist gerade aufgrund der Hanglage extrem schwierig. Zudem sind die meisten Bäume dort abgestorben, wir können also es nicht verantworten Kräfte dort hineinzuschicken“, beschreibt Bad Sachsas Stadtbrandmeister und Einsatzleiter Stefan Keil die Lage. Aus diesem Grund baute man mehrere Fronten auf, so dass das Feuer sich nicht weiter ausbreiten konnte. Glück habe man auch gehabt, dass das Feuer schnell bemerkt wurde, damit es sich nicht lange ausbreiten konnte. Mittlerweile ist man auch dazu übergangen Wasserwerfer zu benutzen und nicht mehr normal mit Schläuchen zu löschen. „Wir haben viel Glpck gehabt, dass die Feuerwehr so schnell und so gut gearbeitet hat“, bilanziert Stadtförster Ulrich Bosse. Doch gelöscht ist der Brand noch nicht. „Das wird sicher bis Sonntag dauern, auch eine Brandwache werden wir natürlich stellen“, fügt Stefan Keil hinzu.
Ein Bild der Lage vor Ort machte sich (12 Uhr) auch Göttingens Landrat Marcel Riethig. Er dankt den Feuerwehren für deren guten, schnellen und koordinierten Einsatz. Es zeige sich wieder einmal, wie sehr man sich auf die Feuerwehren und deren Stärke - auch im Zusammenspiel in schwierigen Lagen - verlassen könne. „Ich werde jetzt noch etwas Eis für die Einsatzkräfte kaufen, dass können die bei dem Wetter sicher gebraucht“, erklärte er im Gespräch mit unserer Redaktion..
Feuerwehr setzt im Südharz spezielle „Rasensprenger“ zur Abkühlung ein
Und das Zusammenspiel funktionierte wirklich: So sind gleich drei Landkreise bzw. Bundesländer an dem Einsatz beteiligt: Die Feuerwehren der Landkreise Göttingen und Goslar (Niedersachsen), das Löschflugzeug und Mitglieder der Feuerwehr aus dem Landkreis Harz (Sachsen-Anhalt) sowie die Feuerwehr in Bielen (Kreis Nordhausen, Thüringen) bei der Betankung des Flugzeuges.
Am Abend des 8. Juli war die Lage aber unter Kontrolle, wie auch Stadtbrandmeister Stefan Keil erklärte. Speziell die auswärtigen Kräfte konnten und können wieder abrücken, zur weiteren Unterstützung sind Kräfte des Technischen Hilfswerk (THW) vor Ort eingetroffen. „Zwei Ortsfeuerwehren aus dem Stadtgebiet in Bad Sachsa teilen sich von 19 bis 7 Uhr morgen früh die Brandwache, danach übernehmen die beiden anderen Wehren“, erklärt er das weitere Vorgehen. Mittlerweile setzen die Kräfte vor Ort vor allem sogenannte Kreisregner, „also in etwas Rasensprenger für Feuerwehren“ ein, um das Gebiet zu bewässern und erneute Flammenentwicklung zu verhindern. Dazu hatte man Teile des Waldbrandeinsatzzuges der Kreisfeuerwehr Goslar angefordert, die eben mit die Kreisregner aufbauten. Der Stadtbrandtmeister, wie auch alle anderen Beteiligten sind froh, dass nun hoffentlich etwas Entspannung in die Lage eingetreten ist. „Ich bin auch seit heute Nacht um 0.30 Uhr vor Ort bis jetzt und einfach etwas durch“, findet Stefan Keil verständliche Worte.
Auch am 9. Juli befinden sich die Mitglieder der Feuerwehren aus dem Stadtgebiet von Bad Sachsa erneut für Nachlöscharbeiten auf dem Ravensberg. Auch hier werden sie von zahlreichen Einsatzkräften unterstützt. „Das Feuer befindet sich unter Kontrolle“, erklären die Verantwortlichen.
Veranstaltungen sind abgesagt
Aufgrund der Löscharbeiten wurde auch der geplante Märchentag am Märchengrund in Bad Sachsa abgesagt. Auch die Ravensbergbaude blieb, wie die Tourist-Information Bad Sachsa mitteilte, aufgrund der Löscharbeiten bis auf Weiteres geschlossen. Auch die Ferienpassaktion für Kinder, die am 8. Juli bei der Feuerwehr in Bad Sachsa stattfinden sollte, musste abgesagt werden.