Gifhorn. Der Igel ist das Wildtier des Jahres 2024. Traurig: Er hat es auf die Vorwarnliste der bedrohten Tierarten geschafft. Was nun zu tun ist.

Der Igel ist nicht nur eins der ältesten Säugetiere, er erfreut und fasziniert nahezu jeden. Es verwundert daher, dass es der kleine Stachelritter mittlerweile auf die Vorwarnliste der bedrohten Tierarten geschafft hat. Aus diesem eher traurigen Grund wurde der Igel zum Wildtier des Jahres 2024 gekürt, teilt der Nabu mit.

Gefahren für den Igel

„Geht man durch unsere Dörfer und Städte, verwundert es wenig, dass viele Igel mittlerweile Schwierigkeiten in der Nähe des Menschen haben“, so der Diplombiologe und Nabu-Vorsitzende Florian Preusse. Die Herausforderungen seien vielfältig. Aufgeräumte, insektenarme und hermetisch eingezäunte Gärten erschwerten Igeln die Nahrungssuche. Die zunehmend in Mode gekommenen Mähroboter schafften nicht nur weitgehend sterile Rasenflächen, sie stellen auch eine ganz direkte Gefahr für Igel dar. Der Hauptschutz, das Stachelkleid, versage leider beim Kontakt mit den Mähgeräten und könne zu tödlichen Verletzungen führen.

Aufklärungs- und Öffentlichkeitsarbeit

„Uns ist bewusst, dass niemand seinen Garten absichtlich igelunfreundlich gestaltet“, berichtet Andrea Biedermann aus Meinersen. Sie will zusammen mit Florian Preusse eine Arbeitsgemeinschaft Igelschutz beim Nabu-Kreisverband aufbauen. So sei vielen Menschen beispielsweise nicht bewusst, dass Doppelstabmattenzäune für Igel undurchdringliche Hindernisse darstellten. Einstige Wanderstrecken der großen Igelreviere würden versperrt, die Nahrungssuche dadurch stark erschwert. Über diese und viele andere Punkte soll im Rahmen der AG aufgeklärt und informiert werden. Man wolle keine Konkurrenz zu bestehenden Igelpflegestationen sein, sondern den Schwerpunkt auf die Vernetzung dieser und die Aufklärungs- und Öffentlichkeitsarbeit legen.

Eine erste Möglichkeit, miteinander ins Gespräch zu kommen, wird es am Sonntag, 21. April, beim Storchenfest des Nabu-Artenschutzzentrums geben. Dort ist auch der Nabu-Kreisverband mit mehreren Themen vertreten.

Wer Interesse hat, die Arbeit des Nabu beim Igelschutz zu unterstützen, meldet sich unter info@nabu-gifhorn.de oder unter Telefon (05373) 4361 während der Geschäftszeiten.