Gifhorn. Was fliegt denn da? Eigentlich buddeln sich die Maikäfer erst nächsten Monat aus der Erde. Doch Tiere halten sich nicht an Termine...

Die Maikäfer sind im Kreis Gifhorn angekommen! Erste Exemplare tauchten beispielsweise am Samstag in Westerbeck auf. Das ist kein Einzelfall. Auch in anderen Orten wie Salzgitter wurden erste Exemplare des Maikäfers beobachtet. In Süddeutschland gar buddelten sich die Käfer bereits Anfang April aus der Erde.

Erste Maikäfer im Kreis Gifhorn gesichtet

Im Main-Kinzig-Kreis hieß es: „Hohe Population: Maikäfer wird zum Aprilkäfer“. Dort berichteten Forstexperten von regelrechten Schwarmflügen. Die Rede war von tausenden Exemplaren. Wenn sie nach vier Jahren Entwicklungszeit unter der Erde bei angemessenen Temperaturen aus der Erde krabbeln, sind sie natürlich hungrig – und stillen ihren Hunger zuhauf an den frischen grünen Trieben der Laubbäume.

Rund zehn Tage fliegen die Maikäfer, danach geht es dem Ende entgegen

Laut BUND fliegen sie bei Einbruch der Dämmerung aus und lassen sich dann beim Fressen beobachten, bevorzugt an Eichen, aber auch an Buchen, Ahorn und verschiedenen Obstbäumen. Rund zehn Tage dauert die Flugaktivität der Maikäfer, die nur eine Lebensdauer von etwa sechs Wochen haben. In dieser Zeit konzentrieren sie sich nicht nur aufs Essen, sondern auch auf die Paarung. Anschließen legen die Maikäfer-Weibchen ihre Eier in zumeist weichen Böden ab. Dafür buddeln sie sich bis zu 40 Zentimeter in den Boden und legen 10 bis 40 Eier – dann dauert es vier Jahre, bis die Maikäfer an die frische Luft wollen...

Der Grund für die frühe Aktivität in diesem Jahr liegt laut Experten am milden Winter. Die Temperaturen im Februar und März erreichten Rekordhöhe, entsprechend früher entfaltet sich die Natur.

Weniger begeistert werden die Maikäfer angesichts des Wetters der kommenden Tage sein. Nachts gehen die Temperaturen runter bis auf 2 Grad.