Rötgesbüttel. Auf dem Campingplatz Glockenheide bei Rötgesbüttel trafen sich 130 Fans des Citroën 2 CV. Nicht alle kamen mit einer Ente.

  • 130 Teilnehmende waren beim Ententreffen auf dem Campingplatz Glockenheide dabei
  • Regen gab es erst am Abreisetag Ostermontag
  • Bei Benzingesprächen am Laberfeuer stand der Citroën 2 CV im Vordergrund

Die Ente hat noch immer ihre Fans. Das große Ostertreffen der Citroën 2 CV-Freunde auf dem Campingplatz Glockenheide bei Rötgesbüttel ging am Ostermontag zu Ende. Der französische Oldtimer ist nicht nur ein Klassiker, sondern Kult. Und die Entenhalter aus halb Europa sind mindestens so bunte Charaktere wie ihre quietschfidelen Autos.

Seit 1979 treffen sich die Fans des Citroën 2 CV auf dem Campingplatz Glockenheide

Campingplatzbetreiber Stefan Peter war am Ostermontag zufrieden. Er sprach von 130 Teilnehmenden, die allerdings nicht alle mit Ente angereist waren. Seine einfache Erklärung, nicht jeder, der 1979 beim ersten Ententreffen als Zwanzigjähriger dabei war, will mit 65 noch im Zelt schlafen – irgendwie verständlich, vor allem, wenn es so schüttet wie am Ostermontag...

Die Enten waren los beim Ostertreffen der Citroën 2 CV-Freunde auf dem Campingplatz Glockenheide bei Rötgesbüttel.
Die Enten waren los beim Ostertreffen der Citroën 2 CV-Freunde auf dem Campingplatz Glockenheide bei Rötgesbüttel. © FMN | Dirk Kühn

Nach Bremsspuren durch Corona und einem unfreiwilligen Abstecher nach Brenneckenbrück ist nun endlich wieder alles wie immer seit den frühen 1980er Jahren, als sich das Ostertreffen als erstes in der Saison etablierte. Die verrückten Enten sind wieder im Kreis Gifhorn.

Nach dem Überwintern geht es nicht ums Fahren, sondern ums Quatschen

Richtig viel passieren wird gar nicht bis zum Abreisetag am Montag. Es wird ausgiebig gefrühstückt, es gibt einen Flohmarkt nicht nur für Enten-Ersatzteile, dazu ein entspanntes Osterbasteln. Ausfahrten, gar eine Rallye? Fehlanzeige. Nein, nein, „nach dem Überwintern wollen wir vor allem quatschen“, sagen Karin und Bernd aus Werneuchen bei Berlin. Und Gäste sind da auf jeden Fall gern gesehen.

Wilfried aus Norwegen mit Ente Emil beim Ententreffen 2024 auf dem Campingplatz Glockenheide bei Rötgesbüttel.
Wilfried aus Norwegen mit Ente Emil beim Ententreffen 2024 auf dem Campingplatz Glockenheide bei Rötgesbüttel. © FMN | Christian Franz

Auch Wilfried aus Norwegen, mit Ente Emil gerade eingetroffen, schwärmt von der Atmosphäre des Frühstarts: „Mit Livemusik und dem großen Lagerfeuer.“ Das in Rötgesbüttel nicht von ungefähr als „Laberfeuer“ verballhornt wird. Es gibt einfach so viel zu erzählen.

Natürlich von den Enten, die auch nicht jünger werden. Wilfrieds Emil ist stolze 52 Jahre alt und frisch wie am ersten Tag. Natürlich ist der bunte Wagen ein Hingucker und Herzensbrecher. „Vor allem in Dänemark winken immer alle begeistert“, erzählt Wilfried, der Wahlnorweger.

Klassiker, Kulturgut, Technik-Denkmal: Die Ente

Auch Julian Rehn vom Team Ententreffen Rötgesbüttel weiß: „Enten, die jetzt noch da sind, sterben nie.“ Klassiker, Kulturgut, Liebhaberauto, Technik-Denkmal: Der geniale Kleinwagen mit Zweizylindermotor ist bei etwas Zuwendung treu und anspruchslos und lässt vor allem gestalterisch einiges mit sich machen. Die meisten Enten sind echt bunte Vögel. Verkauft wurden sie ab 1949 bis 1990.

Die Enten waren los beim Ostertreffen der Citroën 2 CV-Freunde auf dem Campingplatz Glockenheide bei Rötgesbüttel.
Die Enten waren los beim Ostertreffen der Citroën 2 CV-Freunde auf dem Campingplatz Glockenheide bei Rötgesbüttel. © FMN | Dirk Kühn

„Meine war mal rot“, erzählt „Igel“ aus Kulmbach. Seit mehr als 30 Jahren begleitet ihn der Wagen namens Elfi quer durch Europa und zieht dabei noch einen kleinen Wohnwagen im passenden Look. Angereist ist Igel aus Witten mit Reisetempo 80 bis 90. „Das hängt immer von der Strecke ab“, schmunzelt der Enten-Kenner. An Steigungen gehe es auch schon mal mit Tempo 25 bergan, aber stetig voran. „In den Alpen waren es auch schon mal 12 km/h“, schmunzelt der Kulmbacher.

Was soll‘s, der Weg ist das Ziel. Igels Frau teilt die Begeisterung für Enten. „Sie fährt auch eine.“ Nur den Ententreffen kann sie wenig abgewinnen, so dass Igel nach Rötgesbüttel allein gefahren ist. Das trübt seine Laune nicht. Denn was ihm am meisten gefällt am Ostertreffen, das sind dann doch nicht die Autos. „Es sind die Menschen hier.“

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