Seershausen. In einer Lagerhalle im Kreis Gifhorn ist in der Nacht zu Montag ein Feuer ausgebrochen. Am Mittwoch kam es zu erneuten Ausbrüchen.

Am Mittwochvormittag gegen 9.30 Uhr wurden erneut die Feuerwehren aus Sershausen, Meinersen, Ohof, Päse, Leiferde und der Einsatzleitwagen aus Ahnsen zur Brandstelle in Seershausen alarmiert. Das auf dem Feld verteilte Brandgut war an zwei Stellen wieder aufgeflammt. Die Brandherde waren aber so klein, dass die meisten der alarmierten Feuerwehren bereits auf der Anfahrt abdrehen konnten, informierte die Feuerwehr.

Rund 25 Kräfte löschten die beiden Brandherde schnell ab. Außerdem wurden mit mehreren Wärmebildkameras das Feld auf weitere Glutnester überprüft. Samtgemeindebrandmeister Sven J. Mayer ordnete im Anschluss an, dass eine externe Firma die landwirtschaftliche Beregnung aufstellt, um so ein erneutes Aufflammen zu verhindern. „Dieses Mal wurde das Feuer am Tag schnell entdeckt“, so Mayer. „Doch was ist, wenn es in der Nacht erneut anfängt zu brennen und nicht gleich entdeckt wird?“ Da die Wettervorhersage von auffrischenden Winden ausgeht, ist die Gefahr zu groß, dass sich daraus dann ein Flächen- oder sogar Waldbrand entwickelt. Gegen 12.20 Uhr wurde die Feuerwehr Seershausen erneut zu Nachlöscharbeiten alarmiert.

Erneutes Aufflammen des Brandgutes am Mittwochmittag

Trotz intensiver Kontrollen gerieten am Mittwochmittag wieder erheblich Teile des Brandgutes in Brand. Erneut mussten mehrere Feuerwehren ausrücken und die Flammen löschen, wie Feuerwehrsprecher Carsten Schaffhauser mitteilt.

Im Anschluss blieben zwei Feuerwehren vor Ort, bis der Flächenregner aufgestellt war. Darüber hinaus wird es regelmäßige Kontrollen von der Feuerwehr geben.

Das war passiert

In einer Stahllagerhalle in der Verlängerung des Baukelroder Weges zwischen Seershausen und Ohof im Kreis Gifhorn ist in der Nacht zu Montag ein Feuer ausgebrochen. Heuballen und Stroh standen lichterloh in Flammen. Über 150 Einsatzkräfte der Feuerwehr, der Deutschen Roten Kreuzes und des Technischen Hilfswerkes waren vor Ort. Laut Schaffhauser entstand ein Sachschaden von mehreren hunderttausend Euro, Menschen oder Tiere wurden nicht verletzt.

Zunächst konnte das Technische Hilfswerk durch den Einsatz von zwei Radladern nahezu alles an Brandgut aus der Halle entfernen, ablöschen und auf das angrenzende Feld ausbreiten. Das Brandgut werde nun nass gehalten, wie Schaffhauser mitteilt. So sollte das erneute Aufflammen der Glutnester verhindert werden.

Halle war mit Stroh und technischen Geräten gefüllt

Gegen 3 Uhr entdeckte ein Bürger am Montag einen kleinen Feuerschein und meldete den Brand. „Als wir eingetroffen waren und ich in der Nachbarschaft die Lage erkundete war schnell klar, dass es sich um eine Lagerhalle in der Feldmark handelt“, so Mark Ragwitz, Ortsbrandmeister von Seershausen und Einsatzleiter.

Die 50 mal 20 Meter große Lagerhalle, eine Stahlkonstruktion mit Stahlpatten-Verkleidung und -Dach, war mit Stroh, Heu als auch mit technischen Geräten gefüllt und stand bis unter das Dach in Flammen. Die Blechwände glühten bereits von der Hitze. Die elektrischen Tore konnten nicht mehr geöffnet werden. Zwei Radlader des Technischen Hilfswerkes halfen dabei, die Halle einzureißen und das gelagerte Stroh und Heu auf einem angrenzenden Feld zu löschen, wie Schaffhauser mitteilte.

Halle war nicht mehr zu retten

Ein großes Problem sei die Wasserversorgung. Es mussten zwei je 500 Meter lange B-Leitungen gelegt werden. Der betroffene Landwirt brachte diverse Gerätschaften und Anhänger, die in der Nähe standen, in Sicherheit. Eine Wasserwand der Feuerwehr schützte große Heu-Ballen vor dem Funkenflug. Die Löscharbeiten begannen erst nachdem die Halle eingerissen war gegen 6.15 Uhr.

„Es war klar, dass die Halle nicht mehr zur retten ist, unsere ersten Maßnahmen konzentrierten sich dann auch darauf, Gerätschaften und über 500 Ballen Silage in der unmittelbaren Nachbarschaft der Halle zu schützen“, erklärte Einsatzleiter Ragwitz. Die Einsatzkräfte legten zum Teil über mehrere hundert Meter Leitungen aus vier Bohrbrunnen zur Einsatzstelle.

Brandruine wird regelmäßig kontrolliert

Nachdem das gesamte Brandgut auf dem Feld verteilt war, sind alle Einsatzkräfte außer der Ortsfeuerwehr Seershausen eingerückt. Diese haben über Nacht eine Wache gestellt und haben die Brandruine und das Feld regelmäßig kontrolliert.

Im Einsatz waren die Feuerwehren Seershausen, Meinersen, Päse, Ahnsen, Ohof, Leiferde, Flettmar, Knesebeck, Hahnenhorn und Hillerse sowie vier Rettungswagen, eine Schnelleinsatzgruppe und das Technische Hilfswerk. Die Polizei nahm die Ermittlungen zur Brandursache auf. Zur Schadenshöhe gibt es bislang noch keine Angaben.