Meine. Dem Landfrauen-Verein Meine-Papenteich drohte mangels Vorstand das Ende. Jetzt sind die Jungen Landfrauen am Ruder – und das haben sie vor.

Corona ist weg, die Landfrauen Meine-Papenteich sind wieder da. Mehr als 120 von noch immer fast 500 Mitgliedern trafen sich zur Versammlung im Gemeindezentrum Meine. Alles wie immer, könnte man meinen, vielleicht ein bisschen weniger Kuchen und Dekoration auf den Tischen.

Aber ganz so ist es nicht. Die Landfrauen sind noch mal davongekommen. Der große Traditionsverein stand zeitweilig vor dem Aus, da wesentliche Vorstandspositionen nicht zu besetzen waren – und das bei den Landfrauen, die ihre Nachfolgeregelungen stets vorausschauend planten und aus einem Reservoir an aktiven Ortsvertrauensfrauen schöpfen konnten.

Da schauten auch die Kreisvorsitzende Petra Lührs und Papenteichs Samtgemeindebürgermeisterin Ines Kielhorn nach dem Rechten, als sich die Landfrauen um die beherzte neue Vorsitzende Monique Zysk einen neuen Vorstand wählten. Jessica Garl wurde Stellvertreterin, Astrid Jacob Schriftführerin, Ute Haber stellvertretende Kassenwartin. Annette Kruse wurde als stellvertretende Vorsitzende ebenso bestätigt wie Gudrun Nordmeyer-Lutzer als zweite Schriftführerin.

Junge Landfrauen – es ist schon der zweite Anlauf

Margret Gerloff wurde nach mehr als 20 Jahren als Reiseleiterin der beliebten Ausflüge und Mehrtagesfahrten verabschiedet.

Zuversichtlich stimmte die Landfrauen der Auftritt der neuen Gruppe Junge Landfrauen. Die Ortsvertrauensfrauen Jana Schaper (28) und Mandy Herchenröder berichteten über ihre Initiative seit Sommer 2022. Um die 20 Frauen der Altersgruppe 25 bis 46 haben sich seitdem zumeist über persönliche Kontakte zusammengefunden und sich dem Dach der Landfrauen angeschlossen. Dauerhaft stabil? Das ist die Hoffnung – eine Garantie gibt es nicht. Ein vielversprechender früherer Anlauf junge Frauen vor Corona ist „im Sande verlaufen“, räumen die Landfrauen ein.

Doch was Schaper und Herchenröder berichteten, hatte das Zeug zur Erfolgsgeschichte. Die Idee kam Schaper beim bierseligen Osterfeuer 2022 mit einer Freundin. Schaper, lange Zeit in der Landjugend Isenbüttel aktiv, fühlte sich nach „Kind, Familie, Hochzeit“ gesellschaftlich ein bisschen heimatlos.

Mit einem kurzerhand ausgerichteten Infoabend für Gleichgesinnte traf sie ins Schwarze: „Der lief sehr gut“ und die Teilnehmerinnen holten Bekannte und Freundinnen mit ins Boot. Offiziell beschreiben sich die Jungen Landfrauen so: „Wir sind junge Frauen, die Gemeinschaft erleben und fördern wollen. Zusammen wollen wir bei tollen Events eine Gemeinschaft aufbauen, die sich unterstützt und aufeinander verlassen kann. Insbesondere wollen wir junge Frauen auf dem Land verbinden.“

Offenbar machen sie es auch Zugezogenen leichter, sich anzuschließen, nicht nur Einheimischen. Die Ortsgruppe Isenbüttel reicht inzwischen bis zum Wohngebiet Tankumsee.

Mittel zum Zweck sind dafür nun auch die sozialen Medien. Man vernetzt sich über Instagram und Facebook – was längst auch andere Landfrauen gemerkt haben und die Erfolgsgeschichte interessiert verfolgen. Schaper: „Wir werden gut geklickt und haben auch zahlreiche Follower.“

Augenzwinkerndes Motto: Freizeit für die Mutter

Inoffiziell schildern die Jungen Landfrauen weitere Vorteile der Nachwuchsrunde: „Wir treffen uns abends, wenn die Kinder im Bett und die Männer zu Hause sind – und wir sind nicht mit den Schwiegermüttern in derselben Gruppe.“ Das ist aber schon ein bisschen zugespitzt und natürlich sind die Jungen Landfrauen auch beim Programm des Kernvereins gerne dabei und gerne gesehen.

Gleichwohl haben sie ein eigenes Programm mit „Freizeit für die Mutter“, wie es Schaper und Herchenräder augenzwinkernd beschreiben: Bingo, eine Faschingsparty mit Feuerkorb, Bratwurst und Konfetti und ein Bastelabend für Blumenkränze sind ebenso vorgesehen wie ein Stammtisch, ein Imkerbesuch und ein Sommerfest.

Im Herbst gibt es eine Planwagenfahrt, Kürbisschnitzen mit der ganzen Familie und gleich zwei Weihnachtstreffen: Einmal eher besinnlich mit dem Binden von Adventskränzen, einmal kerniger mit Boßeltour. Stets gilt für Neumitglieder: „Schnuppern ist jederzeit möglich.“

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