Braunschweig. 2015 begann die große Beteiligungsaktion. 2016 nahm sie kräftig Fahrt auf. 2017 soll alles ganz konkret werden.

Seit über einem Jahr passiert in der Stadt etwas Besonderes: Immer wieder werden die Bürger gefragt, wie sie sich ihr Braunschweig im Jahr 2030 vorstellen. Immer wieder fordert der Oberbürgermeister die Menschen auf, sich einzubringen, Vorschläge zu machen, kritisch abzuwägen. Immer wieder gibt es Werkstätten und Foren, bei denen leidenschaftlich diskutiert wird.

Es geht um den einen großen Wurf: Im Rathaus nennen sie es das „Integrierte Stadtentwicklungskonzept“. 2018 soll es fertig sein. Gemeint ist eine Art Masterplan für das Leben, Wohnen und Arbeiten in Braunschweig. Gemeint sind Antworten auf Fragen wie diese: Wie kann die Stadt behutsam weiterwachsen? Wie kann Braunschweig ein Zentrum der Innovation werden? Wie ist mehr Mobilität mit weniger Autoverkehr möglich? Und wie wird Braunschweig zur umweltgerechten Stadt?

Bürger und Fachleute aus Wissenschaft, Wirtschaft und Kultur sowie Vertreter aus Kirche, Vereinen und Verbänden suchen nach Antworten – zusammen mit der Stadtverwaltung und der Politik. Diese Form der breiten Beteiligung gab es in Braunschweig noch nie. Und sie ist wohl auch bundesweit herausragend. Immerhin wurden die Stadt und das mit dem Prozess beauftragte Planungsbüro Urbanista erst kürzlich mit dem „Politik Award“ ausgezeichnet.

In diesem Jahr entstand als erster Schritt hin zum großen Konzept ein „Zukunftsbild“ mit Werten, Zielen, Strategien und Handlungsaufträgen. Darin ist vieles noch recht abstrakt, für etliche nur schwer greifbar. 2017 muss es ans Eingemachte gehen. Das Ganze soll konkret werden – mit Projekten in den einzelnen Quartieren. Aber landet am Ende vielleicht doch alles in der Schublade? Manch einer fragt sich das. Oberbürgermeister Ulrich Markurth entgegnet dann immer recht energisch, dass man wohl kaum so einen Aufwand betreiben würde, wenn die Angelegenheit nicht wichtig wäre.

„Denk Deine Stadt“ sei ein Experiment – eines mit höchster Priorität. Markurth ist dabei ein umfassender Blick auf die Entwicklung der gesamten Stadt wichtig. Kein Klein-Klein. Kein Ressortdenken. Die Verwaltung müsse künftig anders arbeiten, fordert er: Mehr Miteinander der Fachbereiche sei angesagt, weil die Herausforderungen der Stadt eben nicht an Bürotüren Halt machen.

Neugierig? Mehr Infos gibt es hier: www.denkdeinestadt.de