Braunschweig. Die Stadt verspricht: In wenigen Tagen wird der Sandkasten erneuert.

Das Foto sagt alles: Ein zersplitterter Holzbalken im Sandkasten, aus der Verankerung gebrochen. Daneben ragen Holzstümpfe aus dem Boden. Was jeder sieht: „Diese Sandkastenbegrenzung ist völlig marode, eine Gefahr für spielende Kinder.“ Diese Kritik erreichte uns Anfang Mai über unser Internetportal Alarm38. Der Spielplatz liegt an der Lassallestraße in der Lincolnsiedlung.

Vor Ort in Rühme sind wir erst einmal überrascht: Hat sich schon etwas getan? Der erste Eindruck ist gut. Bäume, Büsche, eine saubere Bank. In allen Mülleimern sind frische Müllbeutel. Die Spielgeräte bieten Abwechslung und sind in ordentlichem Zustand. Das gelbe Schaukelgerüst wirkt zwar in die Jahre gekommen, aber stabil und sicher. Auf einem Bereich mit Holzhäckseln als sanft federndem Untergrund stehen ein Reck und eine weitere Schaukel.

Aber der Sandkasten zeigt Schwächen. Den kaputten Balken vom Foto sucht man zwar vergebens, dennoch ist klar: Die Holzumrandung löst sich auf. Aus einem morschen Balken, der gefährlich locker ist, ragt ein rostiger Nagel. Auch der Sand, teils von Wurzeln durchzogen, teils mit Wildkräutern bewuchert, lädt nicht zum Burgenbauen ein.

Was halten Eltern im Viertel vom Zustand des Spielplatzes? Die bunte Dekoration einer Haustür lässt vermuten, dass hier Kinder wohnen. Maic Larf (32) öffnet, Vater zweier Kinder, 2 und 7 Jahre alt. Wie es der Zufall will, stammt der anonyme Hinweis von ihm.

Ihm liegt der Spielplatz am Herzen, auf dem er selbst als Kind gespielt hat. Deswegen hat er sich mit anderen Eltern organisiert: „Zum Beispiel sprechen wir Hundebesitzer an, die glauben, der Spielplatzrand ist ein Hundeklo.“ Auch Jugendliche, die hier abends sitzen, hat er schon gebeten, ihre Hinterlassenschaften wegzuräumen. Es habe sich gezeigt: „Das wirkt.“

Und er hat gute Neuigkeiten: Beim Spielplatz sei Besserung in Aussicht. Kurz nach seinem „Alarm“ fand eine Ortsbegehung mit Mitgliedern des Bezirksrates und einem Vertreter der Stadt statt. Auch Eltern aus dem Viertel waren dabei. Die Verwaltung hat zugesagt, die Schäden zu beseitigen. Larf ist sehr zufrieden.

Zuständig für die über 300 Braunschweiger Spielplätze ist die Stadt. Sprecher Rainer Keunecke erklärt: „Einmal pro Woche werden die Spielplätze im Blick auf die Sicherheit kontrolliert, stark frequentierte sogar noch öfter.“ Dabei werde auch der Sand durchharkt, etwa um Glasscherben oder Hundekot zu entfernen. Unter der Nummer 470-5000 nehme man Hinweise von Bürgern auf Probleme entgegen.

Bezirksbürgermeister Carsten Degering-Hilscher, erst seit einem halben Jahr im Amt, berichtet, die Mängel an dem Spielplatz seien schon länger bekannt gewesen. „Mich darum zu kümmern, war eine meiner ersten Amtshandlungen.“ Auf den Ortstermin, der am 3. Mai stattfand, hatte sich der Bezirksrat schon im Februar geeinigt. Stadtsprecher Rainer Keunecke verspricht: In der kommenden Woche sollen die Arbeiten in Rühme beginnen. Die Einfassung des Sandkastens werde mit Kunststoffelementen erneuert, der Sand wieder auf Kantenniveau aufgefüllt.