Braunschweig. Informatiker Grund zur Freude haben die Absolventen des Informatik-Studiums an der TU Braunschweig: Ihre Berufsperspektiven sind ausgezeichnet.

Das Studienprogramm, das 1972 mit Diplom und zwei Professoren begann, hat sich kontinuierlich entwickelt: 2001 wurden die neuen Bachelor- und Masterabschlüsse eingeführt, 2002 das neue Informatikzentrum eröffnet. Heute lehren an der Technischen Universität zwölf Professorinnen und Professoren Informatik.

Ihre Studenten haben beste Berufschancen: So können Masterabsolventen mit etwa 50 000 Euro Jahresgehalt als Einstieg rechnen. „Viele unserer Absolventen gehen zu den Fahrzeugherstellern wie VW oder BMW, aber auch zu Software-Unternehmen im Bereich Automotive und zu den Zulieferern, die für die großen Automobilkonzerne arbeiten“, erklärt Professor Lars Wolf vom Institut für Betriebssysteme und Rechnerverbund.

Hintergrund der großen Nachfrage nach IT-Spezialisten ist die technische Entwicklung: Derzeit kommen 80 bis 90 Prozent der Innovationen im Automobilbereich aus der Informatik. In Fahrzeugen der Oberklasse sind bis zu 100 Steuergeräte und Fahrerassistenzsysteme enthalten.

Eine besondere Herausforderung ist dabei die Entwicklung zuverlässiger Software, denn ein sicherheitsrelevanter Bordcomputer, der zum Beispiel ein Bremssystem im Auto steuert, darf nicht einfach abstürzen wie ein Laptop, mit dem man vorwiegend E-Mails abruft.

„Um solch zuverlässige Software zu entwickeln, brauchen die Studierenden vor allem Methodenkompetenz aus der Informatik“, erläutert Professor Ina Schäfer, Leiterin des Instituts für Softwaretechnik und Fahrzeuginformatik. Sie betreut federführend das neukonzipierte Vertiefungsfach Fahrzeuginformatik, das seit diesem Wintersemester im Masterstudiengang Informatik angeboten wird. Darin enthalten sind spezielle Programmierpraktika, Studien- und Masterarbeiten aus dem Bereich Automotive und Exkursionen zu den Automobilfirmen, die sich dabei durchaus in ihre Karten schauen lassen.

Abiturienten müssen nicht unbedingt Programmiersprachen können, um sich für die Informatik zu bewerben. Programmierkurse werden zu Studienbeginn angeboten, wobei das Programmieren mehr als Werkzeug und Hilfsmittel anzusehen ist. Kern des Studiums seien wissenschaftliche Konzepte für den Umgang, die Verarbeitung und die Übertragung von Informationen, so Wolf.

Wie bei allen technisch-naturwissenschaftlichen Fächern werden die Studieninhalte häufig in mathematischer Sprache vermittelt, so dass Studieninteressenten auch eine Begabung für diesem Bereich mitbringen müssen. Vorteile des TU-Studiums sind die vielfältigen Studienvarianten im Bachelor- und Masterbereich, in die man auch wechseln kann, wenn sich Interessen verschieben. So gibt es die Wirtschaftsinformatik als eigenen Studiengang für diejenigen, die sich für ökonomische Informatikanwendungen interessieren, oder die Informations-Systemtechnik für solche, die einen engen Bezug zur Elektrotechnik suchen.