Braunschweig. Coaching Mein Leben ist so „verwickelt“, dass ich mich eigentlich nur falsch entscheiden kann. Dieses Gefühl plagt viele Menschen.

Ein Coach kann helfen, das scheinbar unauflösliche Geflecht von Interessen, Bedürfnissen und Notwendigkeiten zu „ent-wickeln“, so dass sich eine neue Perspektive zeigt.

„Soll ich nach München ziehen? Soll ich den Job wechseln? Soll ich den Schritt in die Selbstständigkeit wagen? Vor solchen Schicksalsfragen, die über unser Lebensglück entscheiden, stehen wir immer häufiger. Denn unser Lebensumfeld verändert sich immer schneller. Also stehen wir auch häufiger vor den Fragen: Soll (oder muss) ich meinem Leben eine neue Richtung geben? Und wenn ja, welche?

„Diese Fragen zu beantworten, fällt vielen Menschen schwer – auch weil sich in unserer Gesellschaft viele Wünsche und Bedürfnisse nicht mehr (problemlos) unter einen Hut bringen lassen“, hat Sabine Prohaska beobachtet. Sie leitet in Wien ein Beratungsunternehmen. So lasse sich zum Beispiel der Wunsch, Karriere zu machen, meist nur bedingt mit dem Bedürfnis, viel Zeit für die Familie und Hobbys zu haben, vereinbaren. „Zudem werden wir mit immer neuen Herausforderungen konfrontiert – beruflich und privat“, so Prohaska.

Auch deshalb packe immer mehr Menschen das lähmende Gefühl: Mir wird alles zu viel. Egal, was ich tue, stets muss ich 1000 Dinge bedenken. Denn jede Entscheidung hat Konsequenzen. Sage ich ja zur Karriere, habe ich nur noch wenig freie Zeit. Gönne ich mir hingegen mehr Muße, besteht die Gefahr, dass ich beruflich in eine Sackgasse gerate. Und wer garantiert mir, dass das Unternehmen, für das ich jetzt umziehe, in drei, vier Jahren noch Arbeit für mich hat?

Kurz, es gibt zahllose Unwägbarkeiten. Trotzdem müssen wir uns entscheiden. Sonst können wir unser Leben nicht aktiv gestalten. Alleine können wir das zuweilen nicht. Also benötigen wir Ratgeber.

Meist sind diese Ratgeber Personen aus unserem unmittelbaren Umfeld – unser Lebenspartner, ein Kollege, ein Freund. Zuweilen geraten wir aber in Situationen, in denen uns diese Personen keine Hilfe bieten können. Zum Beispiel, weil ihnen die nötige Distanz fehlt. Oder weil unsere Fragen unsere geheimen Wünsche und Befürchtungen berühren, über die wir mit Bekannten (noch) nicht reden möchten.

Dann benötigen wir einen externen Berater, einen so genannten Coach, um das Gedanken- und Gefühls-Wirrwarr zu entwirren. Doch wie den passenden Partner finden? Das ist nicht einfach. Denn externe Unterstützung benötigen wir ja gerade, weil unsere Wünsche und Bedürfnisse sowie die Abhängigkeiten, in denen wir stecken, ein scheinbar unentwirrbares Knäuel bilden. Also braucht man einen Coach, der die Lebens- und Entscheidungssituation nachvollziehen kann.

Hierfür ein Beispiel: Sie haben schon mehrfach aus beruflichen Gründen den Wohnort gewechselt. Also wissen Sie, wie schwer es ist, sich wieder einen Freundeskreis aufzubauen. Deshalb zögern Sie, ein attraktives Job-Angebot anzunehmen. Was nutzt Ihnen in so einer Situation ein Coach, der noch nie Mutters Herd verließ? Vermutlich wenig, weil er Ihre widerstreitenden Gefühle nicht nachvollziehen kann.

Fragen Sie sich deshalb, wenn Sie einen Coach suchen, zunächst: Auf welche Art von Fragen suche ich eine Antwort? Persönliche? Familiäre? Berufliche? Unternehmerische? Oder gar Sinn-Fragen? Außerdem: Warum finde ich keine Antwort? Und warum kann ich mich so schwer entscheiden? Hieraus können Sie ableiten, welche Kenntnisse und Erfahrungen Ihr Coach haben sollte. Erst danach sollten Sie sich auf die Suche nach ihm begeben.

Ein Coach unterstützt Menschen in einer konkreten Entscheidungssituation dabei, das scheinbar unauflösbare Knäuel von unterschiedlichen, sich teils widersprechenden Interessen, Bedürfnissen und Einschätzungen zu entwirren, so dass sich neue (Handlungs-)Perspektiven eröffnen und man wieder entscheidungsfähig ist. Und er unterstützt dabei, einen möglichen Weg zu diesem Ziel zu entwerfen.