Braunschweig. Was macht ein Unternehmen aus der Sicht von Jugendlichen attraktiv? Vor allem Respekt gegenüber den Auszubildenden und ein gutes Betriebsklima!

Das ist das wichtigste Ergebnis einer Umfrage des Niedersächsischen Industrie- und Handelskammertages (NIHK) unter 1654 Schülerinnen und Schülern. Weit über 90 Prozent hielten diese Merkmale für wichtig bzw. sehr wichtig. „Auch Spaß an der Arbeit, etwas lernen zu wollen, Praxisbezug und die Zukunft im Unternehmen sind entscheidende Kriterien für die Jugendlichen bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz“, berichtet Volker Linde, NIHK-Sprecher für Berufsbildung im aktuellen Fokus Niedersachsen. Die Vergütung spiele dagegen keine so große Rolle und Überstunden seien für die Mehrzahl kein Problem.

„Mit dieser Umfrage liefern wir den niedersächsischen Unternehmen eine aktuelle Momentaufnahme und konkrete Hinweise, wie sie als Ausbildungsbetrieb attraktiver und damit besser werden können, um am Ausbildungsmarkt zu bestehen“, so Linde. Denn der Wettbewerb zwischen den Betrieben um qualifizierte Bewerberinnen und Bewerber für die angebotenen Ausbildungsplätze verschärfe sich in Folge der demografischen Entwicklung immer mehr. Umso wichtiger sei es für Unternehmen, der Ausbildung eine wachsende Bedeutung beizumessen, sozial kompetent zu agieren und die Auszubildenden wertzuschätzen. Eine besondere Funktion übernehme dabei der Ausbilder.

Fast genau so bedeutsam sei es für die Schülerinnen und Schüler, etwas zu lernen. „Sie betrachten die Ausbildung als Investition in ihre berufliche Zukunft, für die sie möglichst gut und umfassend qualifiziert sein wollen. Eine vollständige und systematische Ausbildung sowie Fairness im Umgang sind deshalb unerlässlich“, betont NIHK-Experte Linde.

Die Jugendlichen scheuten dabei auch Verantwortung nicht, rund 90 Prozent beurteilten es als wichtig, bzw. sehr wichtig, wann immer es gehe, reale Tätigkeiten zu übernehmen. Für Linde belegen diese Aussagen die Attraktivität der dualen Ausbildung in Betrieb und Berufsschule, nur sie könne den Praxisbezug so umfassend gewährleisten.