Braunschweig. Teilnehmer der Bildungsinitiative „Zukunft Bilden“ berichten über einen Arbeitstag als Auszubildende beim AWO-Bezirksverbands Braunschweig e. V.

5.45 Uhr: Der Wecker klingelt. Ein neuer Tag bei der Arbeiterwohlfahrt in Braunschweig beginnt. Wir haben Gleitzeitregelung. Heute will ich aber richtig früh anfangen. Ich mache mich fertig und fahre mit dem Fahrrad zum AWO-Kampus in Querum.

7 Uhr: Pünktlich betrete ich die Bezirksgeschäftsstelle und stelle mein Namensschild an der Magnettafel auf „Anwesend“. Das ist wichtig. Das Haus ist alarmgesichert. Der Letzte, der es verlässt, schaltet die Anlage wieder ein. Auf der Tafel sieht er, ob noch jemand im Haus ist. Auf dem Weg zum Büro begrüße ich meine Kollegen aus dem Kreditorenbereich, meiner derzeitigen Ausbildungsstation. Wir Azubis durchlaufen mehrere Arbeitsbereiche, von der IT über das Sekretariat bis hin zur Verwaltung eines unserer Wohn- und Pflegeheime.

Ich stelle meinen Computer an und öffne das Fenster, um ein Stückchen Natur in mein Büro zu lassen. Nach einer kurzen Verschnaufpause gehe ich zum Drucker und schalte ihn an. „Oh nein, ein Papierstau! Vielen Dank, Drucker.“ Nachdem das Gerät wieder läuft, verbringe ich den Vormittag damit, Rechnungen zu kontieren und zu verbuchen, ich bearbeite die eingehenden Telefonate und kümmere mich um Anfragen meiner Kollegen.

Die Zeit vergeht wie im Flug und schon ist es 12 Uhr: Mittagspause. Die anderen Auszubildenden und ich gehen in die Kantine auf dem Gelände. Nach dem Essen bleibt Zeit für einen kleinen Verdauungsspaziergang am Waldrand. Gestärkt starte ich in den Nachmittag.

12.30 Uhr: Ein Praktikant erwartet mich. Ich erkläre ihm, welche Dienstleistungen die Arbeiterwohlfahrt erfüllt. Sie hilft denen, die aufgrund ihrer persönlichen Lebenssituation Unterstützung benötigen. Dabei wird Wert darauf gelegt, auch denjenigen, die nicht unmittelbar auf Hilfe angewiesen sind, mit Vertrauen, Geduld und Verständnis entgegen zu kommen. In den mehr als 100 Einrichtungen und ambulanten Diensten des AWO-Bezirksverbandes Braunschweig e. V. werden zum Beispiel Kinder, psychisch erkrankte Menschen oder Senioren betreut. Nachdem ich dem Praktikanten einige Dinge erklärt habe, weise ich ihn in die Aufgaben einer/s Bürokauffrau/-mannes ein.

In meiner aktuellen Ausbildungsstation hat man überwiegend mit eingehenden Rechnungen zu tun. Im Jahr werden hier bis zu 30 000 Rechnungen bearbeitet. Einige wenige davon bearbeite ich nun gemeinsam mit dem Praktikanten. Wir scannen Eingangsrechnungen. Das Einscannen ist wichtig für das elektronische Archiv. Der Vorteil daran ist, dass die Mitarbeiter beim Einsehen der Unterlagen nicht mit langem Suchen im Keller beschäftigt sind, sondern dass sie einen Einblick direkt am Computer erhalten.

14 Uhr: Alle Mitarbeiter der Bezirksgeschäftsstelle treffen sich zur vierteljährlichen Betriebsversammlung, um sich über aktuelle Geschehnisse zu informieren. Nach der Besprechung gehe ich zurück an meinen Arbeitsplatz.

16 Uhr: Für heute gehe ich in den Feierabend. Ich verabschiede mich von meinen Kollegen, steige auf mein Fahrrad. „Neiiinn, ich habe ja noch mein Namensschild auf „Anwesend“ stehen.“ Ich rase zurück und schiebe es auf „Abwesend“. Leicht aus der Puste setze ich mich wieder auf mein Rad. Jetzt habe ich an alles gedacht. Morgen geht es erst um 8 Uhr los – dann mit dem betrieblichen Unterricht, bei dem unsere Ausbilderin mit uns auch Inhalte aus der Berufsschule durchgeht.