Braunschweig. „In dieser Branche kann man alles werden“, sagt Warstat vom Arbeitgeberverband Chemie Nord über seine Branche.

Naturwissenschaftler ebenso wie Techniker, Bürokaufmann oder Fachinformatiker. Außer einem klassischen Chemiestudium gebe es auch die Möglichkeit, dual zu studieren – also Lehre und akademische Ausbildung zu vereinen.

Doch offenbar hätten gerade junge Menschen häufig falsche Vorstellungen von diesen Jobs, bedauert Warstat: „Viele denken nur ans Chemielabor.“ Dabei fänden sich ganz unterschiedliche Disziplinen wie die pharmazeutische Industrie, die Bereiche Bauchemie, Klebstoffe oder die Kunststoff-, Lack- und Farbenindustrie.

Bundesweit bietet die Chemieindustrie jedes Jahr mehr als 9000 neue Ausbildungsplätze an, rund 1000 davon in Norddeutschland. Insgesamt befinden sich derzeit mehr als 26 000 junge Menschen in der Ausbildung zu einem der gut 50 naturwissenschaftlichen, technischen oder kaufmännischen Berufe Arbeitsfeldes.

Um mehr junge Leute für eine Ausbildung in der Chemiebranche zu begeistern, haben die Chemie-Arbeitgeberverbände in diesem Frühjahr die Kampagne „Elementare Vielfalt“ (ElVi) gestartet, mit der sie für eine Ausbildung in den Chemieunternehmen werben. Zentrales Element der Kampagne ist ein Internetauftritt unter www.elementare-vielfalt.de. Neben Porträts der wichtigsten Ausbildungsberufe, Informationen zum Dualen Studium und Bewerbungstipps können Schülerinnen und Schüler dort in einer bundesweiten Ausbildungsbörse freie Ausbildungsstellen oder Plätze für duale Studiengänge der Chemiebetriebe finden.

Der Arbeitgeberverband Chemie Nord geht daneben einen weiteren neuen Weg in der Werbung für die Ausbildungsberufe der Chemiebranche. Der Verband hat mit „Raze & Chino“, zwei jungen Rappern aus Norddeutschland, das Musikvideo „Der Weg ist das Ziel“ produziert, das junge Menschen für eine Ausbildung in der Chemie interessieren soll. Das Musikvideo präsentiert der Arbeitgeberverband Chemie Nord auf YouTube.

Der Verdienst während einer Ausbildung in der Chemie kann sich sehen lassen. Die Auszubildenden erhalten ab August im ersten Ausbildungsjahr eine Vergütung von 811 Euro (Hamburg und Niedersachsen), beziehungsweise 803 Euro (Schleswig-Holstein).

Und auch die Chancen, nach der Ausbildung einen zukunftsfähigen Job zu finden, sind gut. „Was die wenigsten wissen: Die Jobs in der Chemie werden oft besser bezahlt als vergleichbare Tätigkeiten in anderen Branchen“, betont Verbandsvertreter Warstat. Mit einem durchschnittlichen Entgelt von 50 158 Euro pro Beschäftigtem und Jahr übertrifft die Chemie das Verarbeitende Gewerbe (40 461 Euro) ebenso deutlich wie beim Bruttomonatsverdienst für vollzeitbeschäftigte Arbeitnehmer, der 3941 Euro verglichen mit 3316 beim Verarbeitenden Gewerbe beträgt. Dazu kämen außergewöhnliche Sozialleistungen, die in Tarifverträgen zur Lebensarbeitszeit und Demografie und zu Einmalzahlungen und Altersvorsorge festgelegt seien.

Zudem seien die Aussichten der Chemiebranche ebenfalls gut.