Konflikte im beruflichen Umfeld oder in der Ehe: Im Gespräch werden Möglichkeiten zur Lösung aufgezeigt

Wie soll ich mit der täglichen Arbeitsflut fertig werden? Wie löse ich den ständigen Konflikt zwischen Beruf und Familie? Wie bringe ich meine Mitarbeiter dazu, das Wesentliche zu erkennen?

In welcher beruflichen oder privaten Situation Sie sich auch befinden: Beratung beziehungsweise Coaching ist die Möglichkeit, mit einer neutralen Person die eigene Lebenssituation zu reflektieren und einen weiteren Anstoß für einen persönlichen Entwicklungsprozess im Sinne der Hilfe zur Selbsthilfe zu erhalten.

Coaching ist mit seinen verschiedenen Methoden deshalb so erfolgreich, weil Ihnen durch Aufzeigen des so genannten Fleckes – Unternehmen würde man von Betriebsblindheit sprechen – Möglichkeiten und Nutzenaspekte aufgezeigt werden, auf die Sie allein oft nicht kommen.

Die Vorgehensweise in der Beratung sieht so aus, dass der Coach mit Hilfe von Fragen, Gesprächen, Hilfsmitteln und Vorschlägen dem Gesprächspartner etwas an die Hand gibt, was ihm bei seiner Weiterentwicklung konkret hilft.

Auch Eltern oder Führungskräfte können als Coach agieren. Doch gilt hier: Führungskräfte haben es deutlich einfacher, wenn sie mit dem Mitarbeiter über den Beruf hinaus nicht weiter verbunden sind.

Und wie funktioniert nun so eine Beratung konkret? Zunächst wird vom Coach das Anliegen der zu betreuenden Person und das Ziel des Coachings geklärt. Ohne klare Zielformulierung kann es sehr schnell zu Missverständnissen kommen.

Insofern kann die erste "Hausaufgabe" darin bestehen, sich über das konkrete Anliegen und Ziel erst einmal selbst klar zu werden. Ein erster Bewusstseinsbildungs-Prozess, der schon erste Ansätze für Lösungen beinhalten kann. Gerade im ersten Gespräch ist etwa folgendes zu klären: Woran kann der Erfolg eines Coachings gemessen werden? Wer oder was könnte bei der Zielerreichung helfen? Hier hilft immer die Darstellung des persönlichen Netzwerkes: Wer kann mir zu welchem Thema helfen?

Weitere Fragen sind: Wer oder was könnte die Zielerreichung behindern? Wie groß darf der Aufwand an Zeit, Arbeit oder Ärger sein? Wozu ist der Gesprächspartner nicht bereit?

Was darf im Coaching auf keinen Fall geschehen, welche Grenzen oder Tabus gibt es? Wer profitiert vom jetzigen Zustand? Mit anderen Worten: Wer ist nicht an einer Lösung interessiert?

Gerade die Klärung solcher Fragen am Anfang ist nötig, damit der Coaching-Prozess eine Chance hat und nicht das Gegenteil dessen erzeugt, was ursprünglich beabsichtigt war. Ein alte Regel besagt: Jedes Projekt, jede Arbeit und jeder Prozess entscheidet sich bereits am Anfang. Was hier nicht sauber geklärt wurde, rächt sich später.

Jedes Beratungs-Gespräch endet mit konkreten Maßnahmen, die der Gesprächspartner sich vornimmt, umzusetzen. Und in jedem folgenden Gespräch wird hinterfragt, wie die Umsetzung erfolgt ist, was funktioniert hat und woran noch gearbeitet werden muss.

Hier wird auch deutlich, dass das Tempo im Coaching-Prozess sehr stark davon abhängig ist, wie intensiv sich jemand mit den "Hausaufgaben" beschäftigt. Im beruflichen Umfeld gibt es höchstens einen Termin pro Monat.

Die konkreten Methoden im Beratungs-Prozess sind außer einer guten Fragetechnik auch Feedback, Spiegelung, Verstärkung, Nachahmung, Provokation, Sprachanalyse, Rollenspiel, die Rolle eines Advocatus Diaboli, der die konträre Haltung einnimmt, schlicht und einfach die Zusammenfassung von Ergebnissen.

Der Erfolg der Beratung ist wahrscheinlich auch ein Grund dafür, dass diese Form der persönlichen Weiterentwicklung in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen hat.

Vor allem für Führungskräfte ist die Methode wertvoll, weil diesem Personenkreis oft der passende Gesprächspartner fehlt, um die oft komplexen Fragestellung im Zusammenhang mit Beruf und Privat-leben einmal ausführlich und vertrauensvoll diskutieren zu können.