Landwirtschaftlich-technische Assistenten sind sehr vielseitig. Sie können in Labors arbeiten, in Behörden und Agrarbetrieben.

Fast war es ein Zufall, dass Jan Sandfuchs hier gelandet ist, in der Viren-Abteilung des Julius-Kühn-Instituts für Kulturpflanzen. Er wird zum landwirtschaftlich-technischen Assistenten (LTA) ausgebildet, und das Bundesforschungsinstitut ist sein Praktikumsbetrieb.

"Natur und Forschung haben mich immer interessiert, diese Ausbildung verbindet beides", sagt der 23-Jährige. Auf einer Azubi-Börse der Arbeitsagentur blieb er beim LTA-Stand hängen und lernte dort seine jetzige Lehrerin kennen.

Nun ist er schon ein Vierteljahr am Institut, jeden Monat lernt er eine neue Abteilung kennen. Im ersten Monat ging es um Sicherheit in der Gentechnik, dann beschäftigte sich Jan Sandfuchs mit Fadenwürmern, und nun ist er bei den Virologen gelandet. "Wir untersuchen Pflanzenproben auf darin enthaltene Viren", sagt er. Die Virologen wollen herausfinden, warum manche Viren gar keine Symptome hervorrufen und warum sich manche Pflanzen gegen den Befall wehren können, während andere daran zu Grunde gehen.

In Braunschweig wird die LTA-Ausbildung von der Johannes-Selenka-Schule angeboten. Sie gliedert sich in ein Jahr Schulunterricht und ein Jahr Praktikum im Partnerbetrieb. Geleitet wird die Ausbildung von Inge Achilles. Sie sagt: "Die Ausbildung vermittelt jungen Menschen Kenntnisse über die gesamte praktische Zuchtarbeit." Die fertig ausgebildeten Assistenten würden europaweit in Pflanzenzucht-Betrieben eingesetzt, in Forschungseinrichtungen, Universitäten, Analyse-Labors und in der chemischen Industrie.

Eine Neuerung im nächsten Schuljahr: Erfolgreiche Absolventen können die Fachhochschulreife erlangen, wenn sie während der LTA-Ausbildung ein Zusatzangebot mit allgemeinbildenden Fächern belegen.