Studenten sammeln früh praktische Erfahrungen – Absolventen arbeiten oft eigenverantwortlich

Das Studium der Energietechnik bietet vielfältige Möglichkeiten. Maschinenbauer, Elektrotechniker und Bauingenieure beschäftigen sich mit der Wissenschaft rund um Energie. Der Studiengang ist in Braunschweig besonders gut vertreten.

Energie ist das Jahrhundertthema. Um Energie effizient und umweltfreundlich zu erzeugen, zu verteilen und zu nutzen, bedarf es ausgeklügelter technischer Systeme. Das Wissen darüber stellen die Ingenieurwissenschaften bereit. Die Grundlagen dafür kommen aus der Physik und der Chemie. Mathematik und Informatik sind für die immer umfangreicher werdenden Simulationen und Steuerungen unabdingbar.

Energietechnik kann man in Deutschland an Universitäten und Fachhochschulen studieren. Man muss zunächst ein Maschinenbau- oder Elektrotechnikstudium beginnen – an Fachhochschulen führt der Zugang auch über die Versorgungstechnik: "Früher waren die Studiengänge streng getrennt, heute fließen diese Bereiche in Studium und Beruf immer mehr zusammen", sagt Professor Dr. Reinhard Leithner vom Institut für Wärme- und Brennstofftechnik der Technischen Universität Braunschweig.

Studienzugänge an der TU sind zulassungsfrei

Um das zu unterstreichen, bieten die Fakultäten für Maschinenbau sowie Elektro- und Informationstechnik der TU Braunschweig den Studienschwerpunkt Energietechnik an, der von beiden Richtungen her zugänglich ist. "Maschinenbau ist eher etwas zum Anfassen, die Elektrotechnik ist abstrakter, denn ihr mathematisches Gerüst ist noch komplexer", so beschreibt Professor Leithner die unterschiedlichen Studieninhalte.

Darüber hinaus können Ingenieurstudenten die Energietechnik auch im Wirtschaftsingenieurwesen vertiefen. Vor einem Numerus Clausus braucht man keine Angst zu haben, denn alle erwähnten Zugänge sind an der TU Braunschweig zulassungsfrei.

Mit sechs einschlägigen Instituten ist die Energietechnik an der TU Braunschweig besonders gut vertreten. Dabei wird auf die Untersuchung der regenerativen Energieerzeugung zum Beispiel durch Sonnen-Energie, Biomasse-Nutzung und Wärmepumpen besonderer Wert gelegt. So arbeitet das Institut für Wärme- und Brennstofftechnik mit einem Braunschweiger Produzenten von Solarkollektoren zusammen. Studierende können in Studien- und Diplom-Arbeiten sehr leicht praktische Erfahrungen bei der Planung der Produktion und dem Betrieb der Anlagen gewinnen.

Arbeit bei großen Betrieben ermöglicht Spezialisierung

Oft gelingt sofort nach Studienabschluss der Einstieg bei einem großen Hersteller oder Betreiber von Kraftwerksanlagen. Die Vorteile liegen in der vielfältigen Spezialisierungs- und Entwicklungsmöglichkeit, die die Arbeit in größeren Teams bietet.Im Berufsfeld Energietechnik gibt es aber auch Klein- und Mittelbetriebe, die sich etwa um das Versorgungsmanagement von Gebäuden kümmern. Ein Einstieg dort führt zu unmittelbarer Produktverantwortung und ist zwangsläufig eher umfassend. Fachhochschul-Ingenieure werden meist für Aufgaben eingesetzt, die mit der Wartung und dem Betrieb der Anlagen zusammenhängen.

Bei den TU-Ingenieuren liegt der Arbeitsschwerpunkt im Entwicklungs- und Forschungsbereich, der in der Energietechnik oft das Qualitätsmanagement begleitet.