Mitarbeiter sollen “teamfähig“ sein – Doch oft sind Unternehmen selbst schuld, wenn Teams nicht funktionieren

Bei der Zusammensetzung von Teams achten viele Unternehmen zu stark auf fachliche Qualifikationen. "Viele Projekte dauern zu lange oder scheitern, weil Mitarbeiter aneinander vorbei denken – und so aneinander vorbei kommunizieren", sagt Jacqueline Geist.

Sie ist Geschäftsführerin der Unternehmensberatung Herrmann International Deutschland im oberbayrischen Weilheim. Jacqueline Geist findet: Unternehmen sollten stärker darauf achten, dass Mitarbeiter sowohl den eigenen Denkstil als auch die Überlegungsmuster der Kollegen besser kennen. So könne die Teamarbeit verbessert werden.

Der Arbeitsalltag erzeugt bei vielen Frusterlebnisse

Viele Mitarbeiter wüssten nicht, wie sie eigentlich Probleme lösen und Ziele umsetzen. Zudem fehle die Fähigkeit, sich in die Lage von Teamkollegen zu versetzen. "Jeder Mensch hat typische Denkpräferenzen, die er unterschiedlich nutzt und die sich in seiner Herangehensweise widerspiegeln", sagt Geist.

Doch: Nur wer genau weiß, wie seine Kollegen denken, kann sich in diese Denkmuster einfühlen und seine Vorhaben und Arbeitsschritte entsprechend anders kommunizieren.

Der Alltag in der Produktion, im Vertrieb oder in typischen Management-Prozessen sieht anders aus. Bei Sitzungen und am Arbeitsplatz kommt es zu Frusterlebnissen, Unverständnis und Verweigerungshandlungen, weil Kollegen trotz des gleichen Ziels das Gefühl haben, an verschiedenen Projekten zu arbeiten.

Damit Teams besser funktionieren, empfiehlt Jacqueline Geist, zunächst die Denkstile der einzelnen Mitarbeiter zu analysieren. So werde in drei von zehn Fällen deutlich, dass Mitarbeiter die falsche Position innehaben und gegen ihren bevorzugten Denkstil arbeiten – was zur Demotivation führt.

Erst sich selbst analysieren, dann die Arbeit im Team

Erst wenn Mitarbeiter ihre individuellen Vorlieben im Denken kennen, sollten sie sich über Unterschiede im Team bewusst werden und das ganzheitliche Denken trainieren. red