Gesetzliche Regelungen sorgen dafür, dass immer mehr ältere Menschen arbeiten.

Ältere Menschen sind in Deutschland einer Studie zufolge vermehrt in Lohn und Brot. "Die Situation von Älteren auf dem Arbeitsmarkt ist immer noch alles andere als rosig, hat sich aber in den letzten Jahren verbessert", teilte das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg mit.

Demnach hat sich die Beschäftigungsquote der 55- bis 64-Jährigen zwischen 1998 und 2008 deutlich auf 54 Prozent erhöht und liegt damit über dem EU-Ziel für das nächste Jahr von 50 Prozent.

Allerdings entfällt der Zuwachs zum großen Teil auf die Gruppe der 55- bis 59-Jährigen. Bei den über 60-Jährigen und bei gering qualifizierten Älteren gebe es weiterhin große Probleme, betonten die Forscher.

Die Verbesserungen sind nach Ansicht des Instituts nicht nur auf die gute Konjunktur der vergangenen Jahre, sondern auch auf gesetzliche Änderungen zurückzuführen. So hätten die Anhebung des Rentenalters auf 67 Jahre, die Einschränkung der Frühverrentung und die Arbeitsmarktreformen eine Signalwirkung in Richtung einer längeren Lebensarbeitszeit gehabt.

Die Experten warnen allerdings vor einer Kehrtwende. Sie halten es für falsch, das Arbeitslosengeld für Ältere länger zu zahlen, wie es im vergangenen Jahr beschlossen wurde. Außerdem kritisieren sie Regelung, dass über 58-jährige Hartz-IV-Empfänger aus der Arbeitslosenstatistik herausfallen, wenn ihnen die Vermittler ein Jahr lang keinen Job anbieten. Die Nürnberger Wissenschaftler fordern zudem, die Ende des Jahres auslaufende Altersteilzeit in dieser Form nicht zu verlängern. Das in den allermeisten Fällen genutzte Blockmodell setze falsche Signale und reduziere den Druck auf die Unternehmen, Konzepte für altersgerechtes Arbeiten zu entwickeln. Bildungs- und Gesundheitspolitik könnten sich jedoch positiv auswirken: "Werden sie präventiv angelegt, sind sie auf Dauer die beste Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik für ältere Arbeitnehmer", hieß es in der Studie.