Was kommt nach dem Bachelor? Für Studenten, die sich mit dieser Frage herumquälen, haben die Studienberater der Technischen Universität Braunschweig ein Angebot.

Sollte ich in den Beruf gehen oder noch einen Master-Studiengang absolvieren? Vor dieser Frage steht letztlich jeder Bachelor-Studierende. Denn mit dem ersten berufsqualifizierenden Abschluss ist beides möglich.

Doch nie zuvor war die Auswahl an Studien- und Berufsangeboten so groß wie heute. Laut Suchmaschine der Hochschulrektorenkonferenz gibt es inzwischen fast 5000 Master-Studiengänge, davon allein 30 an der TU Braunschweig. Wie sollen Master-Anwärter da etwas Passendes finden?

Ein neues Angebot der Zentralen Studienberatung der TU Braunschweig hilft dabei, sich in der schier unendlichen Vielfalt zurechtzufinden. Postbac, abgeleitet von post Bachelor, steht den Studierenden bei der Entscheidung nach dem Bachelor beratend zur Seite.

Das neue System erfordert frühere Wahl des Berufsziels

"Wir helfen und orientieren, damit jeder seine eigenen Stärken, Bedürfnisse und Ziele erkennen und entwickeln kann", sagt Ferdinand Esser, Studienberater bei Postbac. "Außerdem begleiten wir die individuelle Planung der Bachelor-Abschlussphase und den Übergang in den geeigneten Master."

Und ein wenig Unterstützung ist auch dringend nötig. Schließlich lautet die Frage nicht bloß: Beruflicher Einstieg oder Master? Sondern auch: Wenn schon Master, dann welchen Master an welcher Hochschule und mit welchem Schwerpunkt?

"In erster Linie muss man reflektieren, welche Qualifikationen durch das Bachelor-Studium erworben wurden und die eigenen Interessen und Kompetenzen abschätzen", sagt Postbac-Studienberaterin Claudia Banke.

Daneben müssen die Anforderungen des jeweiligen Master-Studiengangs beachtet und die persönlichen Rahmenbedingungen berücksichtigt werden.

Durch die Umstellung der Studienstruktur auf das gestufte Bachelor- und Master-System wird es immer wichtiger, von Beginn an leistungsorientiert zu studieren und sein berufliches Ziel zu kennen. Denn nur dann lassen sich die Weichen richtig stellen und Entscheidungen treffen.

"Im Zentrum unserer Beratung steht, Studierenden Orientierung in der Informationsflut zu geben und zu einer verbesserten und eigenverantwortlichen Studiengestaltung und Berufswahl anzuregen", erklärt Studienberaterin Banke.

Zunächst müssen sich die Studierenden überlegen, was sie möchten und wie sie beruflich tätig sein wollen. Erst danach entscheidet sich, ob ein Bachelor für den weiteren Werdegang genügt oder ein Master-Abschluss notwendig ist.

"Wir wollen die Angst vor der Entscheidung nehmen"

Wo hauptsächlich Schlüsselqualifikationen gefragt sind, reicht meist der Bachelor-Abschluss. Master-Absolventen haben zwar nicht unbedingt die besseren Berufschancen, aber durchaus andere: Für eine wissenschaftliche Karriere in Forschung und Entwicklung oder eine Führungsposition ist überwiegend Fachwissen und somit ein Master erforderlich.

Allerdings müssen Bachelor-Absolventen nicht gleich in einen Master-Studiengang einsteigen, sie können nach dem Abschluss erst einmal Praxiserfahrung sammeln und später noch einmal an die Hochschule zurückgehen, um den Master zu machen.

Ziel von Postbac ist es, die Angst vor der Entscheidung zu nehmen. "Es gibt nicht die eine richtige Entscheidung, jeder kann seinen persönlichen Weg gehen", weiß Claudia Banke. "Man entscheidet sich nur für den gegenwärtigen Zeitpunkt und kann immer wieder neue Schwerpunkte setzen." Weitere Informationen finden sich unter www.tu-braunschweig.de/zsb/postbac im Internet.

Die Autorin ist Mitarbeiterin der Zentralen Studienberatung der TU Braunschweig.