ArbeitsweltAuch in Deutschlands Chefetagen boomt Zeitarbeit, melden Verbände.Von den Einkommen der Interims-Chefs können gewöhnliche Leiharbeiter aber nur träumen.

In diesem Jahr werde der Markt für Übergangsmanager voraussichtlich um 30 Prozent wachsen, teilte die Dachgesellschaft Deutsches Interim Management (DDIM) mit.

Der Interessenverband geht für 2011 von einer Gesamtsumme in Höhe von 850 Millionen Euro für die Honorare aus. Im Vorjahr seien es nach Hochrechnungen 640 Millionen Euro gewesen. Die Manager auf Zeit verbringen in diesem Jahr 136Tage in einem Mandat, so die Prognose. Interim-Chefs sind nicht angestellt, sondern arbeiten als Selbstständige.

"Werden die von den insgesamt 5200 Interims-Managern zusätzlich geleisteten Beratungstätigkeiten zum Honorarvolumen addiert, so erwarten wir das Gesamthonorar bei circa 1,2 Milliarden Euro für 2011", berichtet DDIM-Vorstandsvorsitzender Jens Christophers. "Wir sehen, dass sich viele Unternehmen neu aufstellen und weiterentwickeln. Dafür holen sie sich externes Know-how und zusätzliche Management-Ressourcen auf Zeit ins Unternehmen." Die Zahlen fußen auf einer Hochrechnung der DDIM, die auf einer Umfrage bei den elf größten Vermittlern und Sozietäten basiert. "Nach einer knappen Verzehnfachung des Umsatzes von 80 auf rund 750 Millionen Euro in nur acht Jahren von 2002 bis 2009, war ein deutlicher Umsatzrückgang in den Krisenjahren 2009 und 2010 zu verzeichnen", heißt es in der Mitteilung. Seit ziemlich genau einem Jahr ziehe die Nachfrage nach Interims-Managern wieder deutlich an. "Unternehmen suchen seither verstärkt Manager auf Zeit, die vor allem für anspruchsvolle Tätigkeiten wie Restrukturierungen, große IT-Projekte und in der Prozessoptimierung eingesetzt werden." Der überwiegende Teil der Interims-Manager stelle Tagessätze zwischen 1100 und 1500 Euro in Rechnung, häufig verdienten sie auch mehr.