Hamamatsu. Die sechste Generation des Suzuki Swift wirkt frisch, frech, unbekümmert – und ist technisch modern.

Stadtflitzer wie der VW Polo, der Opel Corsa oder der Ford Fiesta sind in den vergangenen Jahren bei Auftritt und Ausstattung stetig weiter aufgestiegen und haben längst das Niveau der Kompaktklasse erreicht. Doch der Esprit der Kleinwagen und ihre jugendliche Unbekümmertheit sind dabei zu einem Gutteil auf der Strecke geblieben. Dass es auch anders gehen kann, will Suzuki jetzt mit dem neuen Swift beweisen. Denn wenn Mitte Mai für Schätzpreise ab etwa 14 000 Euro die sechste Generation des Bestsellers an den Start geht, punkten die Japaner vor allem mit einem unverstaubten Charme.

Mit 120 Kilo weniger tut er sich

auf der Straße leichter

Die Form ist neu und doch vertraut. Aber das Format hat sich verändert: Von außen ist der Swift einen Zentimeter kürzer und drei Zentimeter flacher geworden und hat nur in der Breite vier Zentimeter zugelegt. Doch innen bietet der 3,84 Meter lange Fünftürer dank einer neuen Plattform mit zwei Zentimetern mehr Radstand zusätzlichen Platz. Das merkt man auf dem Rücksitz und noch stärker dahinter, wo der Kofferraum um 54 Liter zugelegt hat. Jetzt fasst er 265 Liter bei aufrechter Rückbank und 947 Liter, wenn man sie zurückklappt.

Mit der neuen Plattform hat der Swift bis zu 120 Kilo abgespeckt und tut sich auf der Straße entsprechend leichter. In Fahrt bringen ihn dabei Motoren, wie man sie schon von Baleno & Co kennt: Es gibt einen 1,2 Liter großen Vierzylinder mit 90 PS für die Basisversion und den quirligen Dreizylinder-Turbo mit einem Liter Hubraum und 112 PS für das Topmodell. Der Motor schnattert zwar wie alle Dreizylinder, und ein sechster Gang würde dem Getriebe gut tun. Von null auf 100 in zehn Sekunden und bei Vollgas 190 Sachen – das ist nicht schlecht für einen Kleinwagen und schnell genug, damit der Swift nicht den Staub eines Spießers ansetzt.

Aber nur weil er ein frecher Feger ist, mangelt es dem kleinen Japaner nicht an technischer Substanz. Das beweist Suzuki mit dem Mild-Hybrid-System, das es im Swift erstmals in Kombination mit dem Dreizylinder gibt und den Verbrauch auf 4,3 Liter drückt. Genauso wie mit dem optionalen Allradantrieb für den 1,2-Liter, den in dieser Klasse sonst nur noch Subaru anbietet, den aber immerhin jeder zehnte Swift-Kunde bestellt. Und obwohl man im Innenraum noch immer zu viel Hartplastik sieht und zu dünne Stoffe fühlt, wirkt selbst das Cockpit modern, weil es zwischen den Instrumenten einen großen Bildschirm und in der Mittelkonsole einen hübsch inszenierten Touchscreen gibt.

Der ganze Stolz der Japaner sind die Radar-, Kamera- und Lasersensoren in der Front, mit denen sie automatisch den Abstand regeln, bei der Spurführung helfen, die Aufmerksamkeit des Fahrers messen, das Fernlicht steuern und bei einem drohenden Auffahrunfall die Notbremse ziehen. Doch der Abstandswarner schlägt bei jeder Gelegenheit Alarm, sodass man ihn nach der dritten Ampelphase längst ausgeschaltet hat.