Barcelona. Damit sich der Leon auch weiterhin gut verkauft, wurde er von den Seat-Designern nur vorsichtig überarbeitet.

Nur nichts ändern, was den Kunden bisher so gefallen hat. Eine Maxime, die wie eine Hypothek auf dem Designstudio bei Barcelona lastete. Es ging um die routinemäßige Erneuerung des Seat Leon, immerhin das derzeit erfolgreichste Modell der Spanier. Die meisten der bisherigen Kunden haben das eng mit dem VW Golf verwandte Kompaktmodell wegen seines sportlich-soliden Kleides gekauft. „Wir mussten sein Aussehen nicht verändern. Wir haben die Stärken lediglich unterstrichen und aufgefrischt“, sagt Seats Designchef Alejandro Mesonero-Romanos.

Zusätzliche Assistenzsystemeim Angebot

Bei der Premiere des neuen Leon in Barcelona musste Entwicklungschef Matthias Rabe schon in die Knie gehen, um per Hand die Unterschiede zum heutigen Modell nachzuzeichnen. Da wurde zum Beispiel der mittlere Lufteinlass schmaler, lässt die Wirkung des chromumrandeten, um vier Zentimeter gestreckten Kühlergrills besser zur Wirkung kommen. Wer ganz genau hinschaut, kann den Leon letztlich also doch als neu identifizieren. Denn hinzu kommen neu gezeichnete LED-Scheinwerfer. Oder auch modifizierte Karosseriefalze an Front und Heck, die spitzer wirken und zusammen mit den nicht mehr so ausgeprägten Seitenlinien dem Ziel dienen, den Leon noch „schärfer“ aussehen zu lassen. Die ohnehin schon hochgelobte Gesamtwirkung des Leon-Outfits soll dadurch noch gesteigert werden. Die Kunden werden sich vor allem darüber freuen, dass es nun auch für den spanischen „Golf“ all die Assistenzsysteme geben wird, die mit dem Ateca in die Seat-Familie eingeführt wurden. Der Stau-Assistent zum Beispiel oder die Notbremsfunktion für den Stadtverkehr, deren Sensoren jetzt auch Fußgänger erkennen. Hinzu kommen Verkehrszeichenerkennung, halbautomatisches Einparken auch in quere Lücken oder verbesserte Leistung von Kamera und Navigationssystem. Letzteres darf sich jetzt auch im Leon auf einem nunmehr acht Zoll messenden Touchscreen-Monitor ausbreiten, was natürlich auch der immer wichtigeren Vernetzung des Autos mit der virtuellen Umwelt zu Gute kommt. Das neue System versteht sich jetzt auch mit Smartphones aller Systeme.

Die Auswahl an Motoren, die für den Leon bestellt werden können, ist groß: sechs Benziner von 63 bis 132 kW/86 bis 180 PS, drei Diesel von 85 bis 135 kW/115 bis 184 PS. Darunter ist ein neuer „kleiner“ Diesel mit 1,6 Litern Hubraum und 85 kW/115 PS, der mit einem Normverbrauch von
4,1 Litern auf 100 km glänzt. Wie bisher besteht die Leon-Familie neben dem Fünftürer noch aus
einem Modell ohne Türen zum Fond und einem Kombi, der inzwischen mehr als ein Drittel aller Leon-Zulassungen ausmacht und auch mit Allradantrieb bestellt werden kann.

Preise und genaue technische Daten nennt Matthias Rabe noch nicht. Er ist aber überzeugt, dass der fit gemachte Leon die Spitzenposition im Seat-Programm halten kann, trotz der nahezu
explodierenden Bestellungen für das SUV Ateca.