Paris. Jetzt wird der Citroën C3 zum Charakterkopf im Großstadtverkehr. Das neue Design folgt dem Cactus.

Ein Saurier tritt ab – nach 14 Jahren mustert Citroën den C3 aus und bereitet den Start des Nachfolgers vor. Noch in diesem Jahr wollen die Franzosen zu Schätzpreisen ab 12 000 Euro einen neuen Anlauf im Rennen gegen VW Polo, Ford Fiesta und Opel Corsa nehmen. Dabei setzen sie wie beim großen Bruder Cactus auf ganz neue Qualitäten, wollen nicht mit Prestige oder mit Power punkten, sondern mit purer Lebensfreude. „Der neue C3 verkörpert perfekt die Produktoffensive der Marke und bringt einen mutigen und modernen Wind in das Segment“, sagt der oberste Produktplaner Xavier Peugeot schon drei Monate vor der Publikumspremiere auf dem Pariser Salon.

Bunte Accessoires als Mittel

zur Individualisierung

„Der neue C3 verkörpert perfekt die Produktoffensive der Marke.“
Xavier Peugeot, oberster Produktplaner bei Citroën

Dafür übernehmen die Franzosen für den 3,99 Meter kurzen Stadtflitzer mit vier Türen, fünf Plätzen und 300 Litern Kofferraum nicht nur das bullige Design des
C4 Cactus mitsamt der eigenwilligen Airbumps an der Flanke. Sie machen den C3 buchstäblich zum bunten Hund im Großstadtdschungel, der selbst den Mini blass und eintönig aussehen lässt.

Es gibt jede Menge farbiger Kontrastelemente im Blech und bei den Anbauteilen, allein vier Interieurs und zahlreiche bunte Accessoires, die zusammen mehr Individualisierungsmöglichkeiten bieten als jeder andere Kleinwagen. Dazu noch ein klar gegliedertes Cockpit, Sitze wie Sessel und ein riesiges Glasdach – fertig ist die „Feelgood“-Atmosphäre, die einen entspannt durch die Rushhour kommen lässt.

Während der Antrieb mit drei Dreizylinderbenzinern von 68 bis 110 PS und zwei Dieseln mit
75 oder 100 PS eher althergebracht ist, geben sich die Franzosen bei der Ausstattung innovativ. Zwar kann man allein mit Spurhalteassistent, Totwinkelwarner und der zweistündigen Erinnerung an eine Kaffeepause nicht viele Stiche machen. Doch die Onlinenavigation auf dem großen Touchscreen in der Mittelkonsole macht einen frischen Eindruck und die „ConnectedCam“, ist eine echte Premiere, die bei den Digital Natives bestens ankommen dürfte. Denn die zwei Millionen Pixel starke HD-Kamera hinterm Innenspiegel ist nicht nur eine werkseitig montierte Dashcam, die bei einem Unfall 90 Sekunden auf ihrem 16-GB-Chip speichert und amtliche Auseinandersetzungen erleichtern dürfte. Sie macht auf Knopfdruck auch Schnappschüsse, die man in Echtzeit zusammen mit den GPS-Koordinaten zu Facebook und Co hochladen kann. So tief in die sozialen Netzwerke ist noch kein anderes Auto vorgedrungen – erst recht nicht in dieser Klasse.

Charmant und charakterstark, praktisch und pfiffig – so will
Citroën den neuen Kleinwagen zu alter Größe führen und die Marke wieder aufladen.

„Er bringt sämtliche Eigenschaften mit, der Marke einen neuen Impuls zu geben“, sagt Citroën-Chefin Linda Jackson und hofft, dass der C3 mit markanter Persönlichkeit und hohem Komfort neue Kunden anzieht und das Image verjüngt. Allerdings weiß Jackson auch, dass viel auf dem Spiel steht: Bislang ist jeder fünfte Citroën, der in Europa verkauft wird, ein C3.