Stuttgart. Im September bringt Mercedes das GLC Coupé mit einer Leistungsspanne von 136 bis 367 PS in den Handel.

Ein Jahr nachdem Mercedes mit dem GLE Coupé die Blaupause zum BMW X6 auf den Markt gebracht hat, schauen die Schwaben bei den Bayern schon wieder ab und bringen gegen den X4 einen Flachmann auf Basis des GLC an den Start. Das Coupé geht im September in den Handel, kostet mindestens 49 444 Euro und ist damit etwa 5000 Euro teurer als der vergleichbare GLC.

Anders als beim großen Bruder ist die Kopie diesmal allerdings deutlich besser gelungen als das Original. Denn während der flache GLE einfach nur fett und feist aussieht und sich gegen den
bullig-bösen X6 buchstäblich schwertut, haben die Designer
es beim GLC geschickter angestellt. Die Proportionen stimmiger, die Linien schneller und die Silhouette sportlicher: Er hält gekonnt die Balance zwischen Protz und Preziose.

Einladen der Koffer wird

zum Kraftakt

Für die schöne Form hat Mercedes allerdings ein wenig Funktion geopfert: Zwar sitzt man hinten trotz der vier Zentimeter tieferen Dachlinie noch ganz ordentlich. Doch der Blick zurück verliert sich in einer Scheibe von der gefühlten Höhe eines Briefkastenschlitzes. Und das Einladen der Koffer wird zum Kraftakt. Denn was nutzen einem rund 500 Liter Ladevolumen, wenn man das Gepäck über eine hohe Kante wuchten und in eine durch die acht Zentimeter längere Karosserie noch tiefere Höhle bugsieren muss?

Neben dem neuen Design – wie dem serienmäßigen Diamant-Grill, den 18-Zöllern in den bis
zu zwei Zentimeter breiteren
Radhäusern oder dem erweiterten Aluminiumzierrat – hat Bau-
reihenchef Michael Kelz auch bei der Technik Änderungen vorgenommen: So fährt das Coupé mit Sportlenkung und Sportfahrwerk.

Dazu noch die tiefer ausgeschnittenen Sitze mit dem besseren Seitenhalt. Damit sieht das Coupé nicht nur sportlicher aus als der normale GLC, er fährt sich auch so, sagt Kelz und spricht deshalb vollmundig vom Sportwagen unter den SUV und vom SUV unter den Sportwagen.

Im Vergleich zum normalen GLC fühlt sich das Coupé mit dem neuen Set-up tatsächlich leichter und handlicher an, schneidet enger durch die Kurven, hält besser die Spur und lässt sich so an einer kürzeren Leine führen. Dennoch kommt das GLC Coupé auch mit der neuen adaptiven Stahlfederung, die sich sekundenschnell dem Fahrstil und den Gegebenheiten anpasst, nicht an die fahrdynamischen Qualitäten eines X4 oder eines Porsche Macan heran.

Vier Diesel und vier Benziner stehen zur Auswahl

Dafür allerdings bietet Mercedes von allen Herstellern die breiteste Motorpalette und rüstet das GLC Coupé mit je vier Dieseln und vier Benzinern aus. Mit dieser Motorisierung decken die Aggregate eine Leistungsspanne von 136 bis 367 PS ab und werden bis auf den Einstiegsdiesel allesamt auch mit Allradantrieb ausgeliefert.

Darunter stechen vor allem drei Triebwerke heraus: Der 200er Diesel, weil er weniger als fünf
Liter braucht, der 320 PS starke 350e, weil er als Plug-in-Hybrid 5,9 Sekunden für den Sprint von
0 auf 100 km/h und einen Normverbrauch von 2,5 Litern verspricht, und der 350d, weil mit ihm endlich wieder ein V6-Diesel in der Baureihe Einzug hält. Er leistet 258 PS, kommt auf bis zu 620 Nm und überzeugt durch seinen Kraftaufbau.