Braunschweig. Bei Geländewagen geht der Trend zum Kompakt-SUV, und bei denen ist der neue Macan der Sportlichste.

Vor 12 Jahren, 2002, stellte Porsche erstmals in seiner Geschichte ein SUV-Modell vor – damals noch öfter als heute „Geländewagen“ genannt. Der Neue hieß Cayenne. Als technische Basis diente ihm der VW-Touareg; denn eine komplett eigene SUV-Entwicklung hätte sich Porsche gar nicht leisten können. Als Journalisten daraufhin schrieben, der jüngste Porsche-Spross sei zu 80 Prozent eine VW-Konstruktion, ärgerte sich der damalige Porsche-Chef Wendelin Wiedeking derart, dass er diese „Schmierfinken“ von einer Stuttgarter Modellpräsentation ausladen ließ.

Technische Basis vom Audi Q5

Nun stehen wir wieder vor einem ähnlichen Fall. Der Porsche Macan ist auf dem Markt. Ein SUV-Modell, das – genau wie der Cayenne – ein Bestseller zu werden verspricht. Fakt ist: Der Macan basiert auf dem Audi Q5. Doch inzwischen gibt es da keine Diskussionen mehr. Porsche gehört zu VW und der Konzern-Baukasten wird sinnvoll ausgenutzt.

Es kommt aber noch etwas dazu. Die Porsche-Techniker haben ziemlich viel umgekrempelt. Nur etwa 50 Prozent der Teile sind baugleich. Vor allem ging es den Stuttgartern darum, diesen Kompakt-SUV zum sportlichsten Modell dieses Segments zu machen. Deshalb wurden Gesamthöhe und Schwerpunkt dieses Zweitonners niedriger, die Sitzposition liegt tiefer und das Auto ist insgesamt sieben Zentimeter länger. So wirkt der Macan (Indonesisch: Tiger) geduckt und fast „Coupé-haft“.

Die Motorleistung ist deutlich höher als beim Q5 und der Allradantrieb, der beim Audi permanent wirkt, wird beim Macan elektromechanisch zugeschaltet. Wie er sich fährt? Handlich, sicher, temperamentvoll. Ein Kurvenkünstler ist er – keine Frage. Alles im Auto und am Auto macht einen soliden, hochwertigen Eindruck. Lob auch für die Traktion, für die Bremsen, die Federung. Tadellos.

Deutlich teurer als die Konkurrenz

Das heißt aber nicht, dass der Macan nun auf Anhieb das unumschränkt allerbeste Auto des Premium-Segments wäre. Dazu sind seine Konkurrenten nun doch zu überzeugend. Nämlich Audi Q5, BMW X3, Mercedes GLK. Auch der VW Tiguan gehört dazu. Aber einen Superlativ darf der Macan (egal ob als Typ S oder als Turbo) zumindest beanspruchen: er ist im Fahrverhalten und von der Optik her – der sportlichste Typ seiner Kategorie, die ja auch Sport Utility Vehicle (SUV) heißt. Allerdings sind bei flotterer Fahrweise (und ebenso in der City) 11,5 Liter Verbrauch einzukalkulieren.

Ein echter Nachteil ist, dass das Gepäckabteil so klein geraten ist. Und – der Macan ist teuer. Er kostet einen hübschen Stapel 500-Euro-Scheine mehr als die Konkurrenz. Der Name „Porsche“ muss halt bezahlt werden. Und wird bezahlt. Marktforscher charakterisieren die Idealkunden für diese Art von Auto so: Statusbewusst, erfolgsorientiert, fixiert auf Premiumprodukte, durch und durch urbane Typen.

Riesennachfrage bei SUV-Typen

PORSCHE MACAN S

Länge/Breite/Höhe468/192/162 cm

Motor6-Zyl.-Benziner, 2997 ccm

Leistung340 PS/250 kW

Beschl. 0-100 km/h5,4 Sek.

Höchstgeschwindigkeit 255 km/h

CO2-Wert204 g/km

NEFC-Normverbrauch8,7 l/100 km (Sup)

Leergewicht/Zuladung1950/600 kg

Basispreis 57 930 Euro