Braunschweig. Sobald der Winter vorbei ist, ist eine Generalreinigung des Fahrzeugs fällig. Das trägt zum Werterhalt bei.

Der Winter setzt auch dem Auto zu. Es muss über Streusalz und Splitt rollen, klirrender Kälte standhalten. Auch die Innenausstattung leidet, denn die Passagiere tragen viel Feuchtigkeit ins Auto, etwa Schneereste. Sobald der Frühling naht, sollten Fahrzeughalter deshalb ihrem Gefährt eine Frühjahrskur gönnen – aus Gründen der Verkehrssicherheit und der Ästhetik. Das zahlt sich auch im Geldbeutel aus.

Wer seinen Wagen gründlich reinigt, hat nach Angaben der Gesellschaft für Technische Überwachung (GTÜ) einen geldwerten Vorteil: Die Pflege nach der kalten Jahreszeit trage entscheidend zum Werterhalt von Fahrzeugen bei.

Waschen und pflegen

„Nach dem Winter sind viele Autos mit einem grauen Schleier überzogen“, sagt Rainer Hillgärtner vom Auto Club Europa (ACE). Die Generalreinigung sollte neben der Karosserie auch den Fahrzeugboden umfassen. Spezielle Wasch- und Pflegeprogramme der Waschanlagen widmen sich auch Radkästen und Unterboden, wo Salzreste sich am längsten halten und Rost begünstigen.

Beim Einsatz eines Hochdruckreinigers raten die Experten, mit dem harten Wasserstrahl einen Sicherheitsabstand zum Fahrzeug einzuhalten. Eine Motorwäsche sollte man wegen der empfindlichen Bauteile einem Fachbetrieb überlassen.

Nach der Fahrt durch die Waschstraße bleiben oft verborgene Stellen unberührt, die im Winter besonders stark verdrecken: Türrahmen und Innenflanken von Kofferraum und Motorhaube. Hier empfiehlt sich eine Nachbehandlung mit sanfter Seifenlauge und Schwamm.

Macken im Lack ausbessern

Wenn der Lack des Autos nach der Wäsche wieder glänzt, werden auch kleinste Macken sichtbar. Sind die Steine bis aufs Blech durchgeschlagen, können Rostflecken folgen. Die Stellen sollten deshalb mit einem Lackstift ausgebessert werden, rät Hillgärtner. Er empfiehlt die Nachbehandlung mit einer Politur.

Gummidichtungen prüfen

Nicht schaden kann auch die Überprüfung von Gummidichtungen an Türen und Heckklappen, die mit dem Alter und durch Kälte porös werden. Pflegemittel wie Talg oder Spray beugen dem vor.

Wischerblätter austauschen

Auch die Wischerblätter sind nach dem Winter oft verschlissen. Hinterlassen sie nach der Reinigung der Gummilippen und der Autoscheiben immer noch Streifen auf dem Glas, sollten neue her.

Innenraum und Kofferraum

Auch der Innenraum will nach dem Winter gepflegt werden. Um Platz zum Staubsaugen zu schaffen und unnötigen Ballast loszuwerden, gehört das Auto von Winterzubehör wie Schneeketten, Frostschutzbehältern oder Handfegern entrümpelt. Nicht selten liegen in den Fußräumen Splitt-reste, und in den Fußmatten hängen Salzpartikel. Bei besonders hartnäckigen Verschmutzungen empfiehlt Hillgärtner professionelle Hilfe: Mittlerweile böten moderne Waschstraßen für wenig Geld eine Reinigung der Matten an – feucht oder trocken. Für Polster, Teppiche und Armaturen gibt es spezielle Reiniger. Für Kunststoffteile tun es aber auch Wasser und Spülmittel. Nach deren Einsatz sollte das Auto gut durchlüftet und getrocknet werden. Das verhindert der GTÜ zufolge unangenehme Gerüche und Schimmelbefall.

Ist der Teppich sehr feucht, hilft Zeitungspapier. Legt man es zwischen Fußmatte und Bodenbelag, saugt es die Nässe auf.

Reifenwechsel

Haben sich die Temperaturen im Plusbereich eingependelt, ist die Zeit der Sommerreifen gekommen. Zur Orientierung nennen Experten die Faustregel „Von O bis O“, nach der Winterpneus nach ihrer Montage im Oktober zu Ostern wieder runter können. „Allerdings: Dieses Jahr ist Ostern Ende März, und Mitte April kann es immer noch mal einen Kälteeinbruch mit Schnee geben“, warnt Jan Schnellhardt vom TÜV Thüringen. Dann wären Autofahrer gesetzlich zu Winterreifen verpflichtet. dpa