Der DS4 in der Sportversion THP 200. Citroën und Sport? Ja. Citroën ist Top-Konkurrent in der Rallyeweltmeisterschaft.
Der DS4 in der Sportversion THP 200. Citroën und Sport? Ja. Citroën ist Top-Konkurrent in der Rallyeweltmeisterschaft.

Über Citroëns klassischem Modell mit dem Zusatzkürzel DS scheint bis heute eine Art Heiligenschein zu schweben. Dieser erste DS, der von 1955 bis 1975 gebaut wurde, wird in Frankreich „Déesse“ (die Göttin) genannt. Das hat Gründe. Zunächst einmal ist ja im Französischen der Wortstamm Auto weiblich definiert (la voiture). So wurde aus dem Citroën von Haus aus „die“ DS, während im deutschsprachigen Raum eher „der“ DS gesagt wird. Da die Buchstaben DS und das Wort „Déesse“ gleich klangen, entwickelte sich damals in Frankreich ganz allmählich die Bezeichnung „die Göttin“ für dieses Modell.

Ein Stück Zukunft von 1955

Eine gewisse Berechtigung hatte diese Überstilisierung schon. Auch deshalb, weil dieser frühe DS-Citroën der 1950er-Jahre ein ungeheuer avantgardistisches, futuristisches Auto gewesen ist. Das fing schon bei dem außergewöhnlichen Design an und setzte sich bei der Technik fort (unter anderem mit der hydropneumatischen Federung, innenliegenden Scheibenbremsen, halbautomatischem Getriebe). Das alles war damals so fortschrittlich, dass beim Pariser Autosalon 1955 am ersten Tag des DS-Debüts 12 000 Kunden sich ein solches Auto bestellten.

Auch in Deutschland zeigte das Wirkung. Vor allem Individualisten fuhren Citroën; Ärzte, Anwälte, Architekten oder Künstler – der Maler Gerd Winner ist seit den DS-Zeiten bis heute Citroënfahrer.

Von diesem DS-Ruhm zehrt Citroën bis in unsere Tage. Entsprechend schwer war es für die französische Marke, auf diesem Niveau weiter zu machen. Das gelang nicht – vor allem in Deutschland litt Citroën jahrelang unter den Qualitätsproblemen. Das hatte auch damit zu tun, dass in Frankreich Hochwertigkeit und Hightech längst nicht so einen hohen Stellenwert genießen wie in Deutschland. Den meisten Franzosen ist ihr Auto bei weitem nicht so wichtig wie den Deutschen.

In den vergangenen Jahren hat Citroën jedoch verstärkt versucht, sich den deutschen Ansprüchen zu nähern. Das ist auch gelungen. Die Verarbeitungsqualität ist inzwischen sehr ordentlich, und beim Styling versuchen die Franzosen immer noch, eine besondere Note zu bieten.

Nun gibt es wieder ein Auto mit dem Kürzel DS. Da schauen die Autofans natürlich ganz genau hin. Der DS4 ist das, was die Industrie in ihrem Englisch-Kauderwelsch einen Cross-over-Typ nennt. Das heißt: Der DS4 möchte ein viertüriges Coupé sein, bietet aber auch bestimmte Elemente eines Vans oder einer Kombilimousine.

Der Fahrer sitzt leicht erhöht über dem Verkehrsgeschehen, im Innenraum herrscht ein Hauch von sportlicher Eleganz. An der Verarbeitung gibt es kaum etwas zu bemängeln. Die Ausstattung ist reichhaltig, allerdings auch mit manchem elektronischen Schnickschnack bestückt, auf den man verzichten könnte. Das Fahrwerk hat einen Schuss sportliche Härte – was eigentlich niemand von einem Citroën erwartet. Doch insgesamt erweist sich das Auto rundherum als Gerät für ein sehr entspanntes, angenehmes Reisen.

Im Gegensatz zum französischen Markt hält Citroën für Deutschland eher die üppigeren Motorisierungen bereit. Beispielsweise leisten zwei Varianten des Diesel- und des Benziner-Angebotes je 163 PS/120 kW. Das stärkste Stück ist der THP 200 mit satten 200 PS/147 kW. Die Preise beginnen bei 21 000 Euro (für den VTi 120 mit 120 PS/88 kW).

DS4 mit spezieller Note

428/181/152 cm

Motor4-Zyl.-Diesel, 1997 ccm

Leistung 163 PS/120 kW

Beschl. 0-100 km/h 9,3 Sek.

Höchstgeschwindigkeit 212 km/h

co² -Wert (Norm) 134 g/km

Testverbrauch 7,2 l/100 km (Norm 5,1)

Leergewicht/Zuladung 1500/460 kg

Basispreis (6-Gang) 27 050 Euro