Klare Ansage: Mit der A-Klasse zielt Mercedes nun auf hochwertige Gegner wie Audi A3, BMW-Einser und VW Golf.
Klare Ansage: Mit der A-Klasse zielt Mercedes nun auf hochwertige Gegner wie Audi A3, BMW-Einser und VW Golf. © Daimler

Was für ein enormes Wagnis! Daimler hat in diesem Jahr eine neue Generation der A-Klasse an den Start geschickt, die mit dem Vorgänger nur noch den Stern gemeinsam hat. Die A-Klasse, die 1996 als „Baby-Benz“ debütierte, ist ein völlig anderes Auto geworden. Über 40 Zentimeter länger als bisher und 16 Zentimeter flacher präsentiert sich der Nachfolger jenes Kleinwagens, der hoch aufragte wie ein Van und als praktisches, kompaktes, zeitgemäßes Modell galt.

Warum setzte Mercedes das so funktionelle und bewährte Konzept nicht fort? Denn: Der Einstieg war bequemer als jetzt, der Gepäckraum war größer, die Übersicht besser, die Sitzposition höher und damit zumindest „gefühlt“ souveräner. Aber in Stuttgart war man offensichtlich mit den Absatzzahlen nicht zufrieden und entschied sich für eine radikal neue Ausrichtung.

Der Mercedes-Entwicklungs-Chef Thomas Weber artikulierte es so: „Wir gehen mit der A-Klasse voll auf Angriff. Wir wollen den Maßstab setzen.“ Aber hallo: Ganz schön mutig! So ähnlich hörte man es übrigens von Mercedes auch schon in anderen Zusammenhängen und anderen Bereichen – vom Smart bis hin zur Formel 1. Die ziemlich abrupte Änderung der Formensprache – wenn wir es so nennen wollen – bleibt in jedem Fall ein Risiko. Weber weiß das und betonte: „Wir wollen uns mit richtigen Gegnern messen.“ Die künftigen Kontrahenten der A-Klasse sind von nun an der Audi A3, der BMW-Einser und der VW Golf. Und zwar will Mercedes nicht nur die Basisversionen seiner drei wichtigsten Premium-Konkurrenten angreifen, sondern vor allem auch mit AMG-Versionen die Sportkanonen der Mitbewerber treffen, also Golf GTI, Audi S3 oder Einser-BMW M.

Dass Mercedes exzellente Autos bauen kann, weiß jeder. Und so zeigt sich der neue A-Typ dann auch als perfekt verarbeitetes, hochwertiges und schnittiges Kompaktmodell, das in der Silhouette fast wie ein Coupé wirkt. Ein recht sportliches noch dazu; denn das Fahrwerk ist sympathisch-hart und das Fahrgefühl ist rundherum so, dass gleich mal auf die Nürburgring-Nordschleife gehen möchte. Man sitzt gut, auch die Sitzbezüge gefallen, alle Kunststoffe sind griffig, sie sind geschmackvoll – was nicht selbstverständlich ist. Und der Blick auf das Armaturenbrett bereitet schlicht Freude.

Der A-Typ ist – auch in der Variante als Diesel – ein Auto für Jungdynamiker. Dazu passt, dass ein I-Phone-Dock vorhanden ist und Mercedes sogar von einem „I-Phone auf Rädern“ spricht. Immerhin: Es gibt Apps, die online bei der Parkplatzsuche helfen, die Google-Streetview ins Auto holen. Alle App-Funktionen können über den fest installierten Fahrzeugbildschirm laufen. Ein radargestützter Kollisionswarner ist serienmäßig an Bord, ebenso jede Menge elektronischer Assistenten.

429/178/143 cm

Motor 4-Zyl.-Diesel, 1796 ccm

Leistung 136 PS/100 kW

Beschl. 0-100 km/h 9,0 Sek.

Höchstgeschwindigkeit 210 km/h

co² -Wert (Norm) 111 g/km

Testverbrauch 6,4 l/100 km (Diesel)

Leergewicht/Zuladung 1480/530 kg

Basispreis (Typ Style) 28 550 Euro