Wolfsburg/Malibu. Eine erste Probefahrt im neuen Wolfsburger „Frischluft-Modell“, das im Frühjahr 2013 nach Deutschland kommt.

Angeblich gibt es ja in Los Angeles und Umgebung niemals schlechtes Wetter. Albert Hammond hat das mit seinem Song „It never rains in southern California“1972 nachdrücklich in unser Bewusstsein gepflanzt. Nur: Es stimmt nicht. Auch hier, an der milden Pazifikküste, kann – wenn auch selten – der Himmel mal grau sein. Und genau an dem Tag, an dem wir im neuen Beetle-Cabrio in Richtung Malibu rollten, fielen sogar Regentropfen! Kein ideales „Oben-ohne“-Wetter.

Der Beetle ist zweifellos der amerikanischste aller Volkswagen. Da wirkt noch deutlich die Erinnerung an den legendären Käfer, der in den USA einst der „Importwagen Nummer 1“ gewesen ist – lange bevor die Toyotas kamen.

Das Beetle-Cabrio feiert soeben bei der Los Angeles-Autoshow sein Debüt und wird in den USA schon verkauft. Im Frühjahr ist das in Puebla (Mexiko) gebaute Modell auch in Deutschland zu haben. Die Resonanz ist überaus positiv. Der Frischluft-Beetle, der bei den Amerikanern mehr Anklang findet als das Coupé, ist formal aber auch exzellent gelungen. Er sieht mit Stoffverdeck sogar schärfer aus als mit Blechdach. Da ist dem Design-Team von Klaus Bischoff ein großer Wurf gelungen. Das beweist: Designer müssen längst nicht mehr aus Italien stammen, um ein Spitzen-Styling zu schaffen.

Der Beetle besitzt ein elektrisches Verdeck, das sich in rund zehn Sekunden öffnen und schließen lässt. Der Mechanismus funktioniert auch während der Fahrt bis 50 km/h. Ein sogenanntes „Rollover-Protection-System“ schützt bei einem eventuellen Überschlag, weil innerhalb von Millisekunden Überrollbügel nach oben schießen. Das Verdeck versinkt übrigens nicht hundertprozentig im Heck. Amerikaner empfinden gerade das als besonders cool, weil es an den guten, alten, offenen Käfer erinnert.

Wie er sich fährt? VW-like. Erste Klasse, straff, sympathisch. Sportlich nicht nur im Fahrverhalten, sondern eben auch vom Aussehen her.

Es ist stets ein gutes Zeichen für das „gewisse Etwas“ eines Autos, wenn die Menschen reagieren. An jenem Strand in Malibu, wo einst die Fernsehserie „Baywatch“ entstand, schlenderten bei unserer Mittagspause die Surfer heran. Und einer sagte grinsend: „Passt mein Surfbrett rein? Ja? Gut. Dann tauschen wir. Da steht mein Ford Bronco.“

Daten: VW Beetle Cabrio 2.0 TDI:

Länge/Breite/Höhe 428/181/147 cm

Motor 4-Zyl.-Diesel (TDI), 1968 ccm

Leistung 140 PS/103 kW

Beschl. 0-100 km/h 8,6 Sek.

Höchstgeschwindigkeit 196 km/h

CO2-Wert (Norm) 134 g/km

Normverbrauch 5,1 l/100 km (Diesel)

Leergewicht/Zuladung 1480/460 kg

Preis 26 100 Euro (Basis-Typ 21 350)