Braunschweig. Opel serviert einen ganz besonderen Wagen in der kleinen Klasse.

Mancher Opel war bisher eher kalter Kaffee. Nun aber serviert das Rüsselsheimer Autohaus einen starken Mokka, frisch gebrüht in Südkorea, ganz nach dem Geschmack der Europäer.

Der Opel Mokka, sagt ein Sprecher des Hauses, sei ein „subkompakter SUV“. Auf gut deutsch soll das heißen: Er will Kollegen wie dem Skoda Yeti, dem Nissan Juke, aber auch eher biederen Brüdern wie dem VW Tiguan oder dem Ford Kuga das Leben schwer machen.

Von Grund auf neu konzipiert, aber mit vielen Teilen aus dem Opel-Lager. So sind die Radlager vom Meriva, die Bremsen aus dem Zafira, die verbesserte elektrische Lenkung aus dem Corsa.

Ein hübsches Mischauto aus Kleinwagen und Geländekiste. Durch die erhöhte Sitzposition hat der Fahrer einen weiten Blick auf die Straße, was das Gleiten im Verkehr gerade für die ältere Kundschaft erleichtert.

Erobern möchte Opel aber vor allem die jüngeren Familien, die den Mokka auch als idealen Freizeitwagen nutzen. So lassen sich bis zu drei Fahrräder in einer klugen Erfindung ans Heck hängen. Wird der Fahrradträger nicht genutzt, wird er wie eine Schublade in den Stoßfänger geschoben und verschwindet vollständig. Obwohl er mit seiner Länge von 4,48 Metern nur eine Handbreit länger ist als etwa der VW Golf, hat der Mokka nicht nur Platz für fünf erwachsene Passagiere, sondern auch einen erstaunlich großen Kofferraum. Da hat Opel wirklich was Ordentliches gebraut.

Im Auftritt wirkt er bullig, auch ein bisschen sportlich. Einer, der sich mit seiner kompakt-muskulären Figur sehen lassen kann. Denkbar, dass sogar die Kundschaft der alten A-Klasse, die sich mit dem neu geformten Nachfolger nicht mehr anfreunden kann, zum heißen Mokka wechselt.

Der Wagen mit acht Airbags, den 19 Ablagefächern, einem knackigen Multifunktions-Lenkrad, einer 230-Volt-Steckdose zum Aufladen des Laptop und dem guten Fahrkomfort, kann sich außen und innen sehen lassen. Die Verarbeitung ist ordentlich, das Handling einfach.

Technisch ist das kurze Kraftpaket auf der Höhe, erkennt Temposchilder, warnt bei Gefahr vor Verlassen der Fahrbahn, hat ein kluges Navi. Das alles steckt aber nicht in der Basisversion für 18 990 Euro. Wer den perfekten Mokka, auch mit Allradantrieb, haben möchte, muss mit 24 000 Euro rechnen. Die drei Motoren sind alte Bekannte. Ein Benziner (1,6 Liter, 115PS), ein Turbobenziner (140 PS,) und der flotte Diesel (1,7 Liter, 140 PS, 6,3 Liter Verbrauch). Dieser würzige Mokka schmeckt offenbar: Schon 40 000 Wagen wurden seit dem Verkaufsstart am 6. Oktober verkauft.